The Pissoir

Ein denkmalgeschütztes Toilettenhäuschen zu Ehren berühmter Wahlmünchener.

Wussten Sie, dass Freddie Mercury, Albert Einstein und Rainer Werner Fassbinder einst im angesagten Glockenbachviertel lebten? Genau daran erinnert seit Beginn des Jahres das ehemalige Pissoir am Holzplatz.

Die Idee kam von Martin Arz, deutscher Schriftsteller und Künstler, sowie dem Wirt der Café-Bar München 72, Thomas Zufall. Beide kritisierten, dass viele Münchener gar nicht wüssten, dass die drei Berühmtheiten zeitweilig in München lebten. So lebte Mercury für rund fünf Jahre in unmittelbarer Nähe der heutigen Erinnerungsstätte „The Pissoir“ in der Pestalozzistraße und Fassbinder gegenüber dem Hotel Deutschen Eiche am Gärtnerplatz. Albert Einstein verbrachte hingegen mehrere Jahre seiner Kindheit in der Adlzreiterstraße. Zur Umgestaltung wurde die Künstlervereinigung „Graphism“ beauftragt, welche die Gesichter der Berühmtheiten an der Außenfassade des ehemaligen Klohäuschens mit Graffiti verewigten.

Ursprünglich befand sich das Pissoir am Stachus, bevor es in den 1950er Jahren auf seinen heutigen Standort am Holzplatz verlegt wurde. Dort diente das Häuschen überwiegend als Treffpunkt schwuler Münchener, bevor es gegen 1990 geschlossen wurde. Bis zur Umsetzung des Kunstprojektes galt das denkmalgeschützte Toilettenhaus als Schandfleck für das Umfeld und wurde mit Graffiti-Schriftzügen und ähnlichem weiter verunstaltet. Heute wertet das skurrile Denkmal den Holzplatz auf und soll zugleich als Anregung für weitere Verschönerungen entlang des Platzes dienen. Für den ursprünglichen Zweck ist es jedoch auch heute noch geschlossen.