Schiffsanlegestelle Kasten

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Schiffsanlegestelle Kasten

Beschreibung

Schiffsanlegestelle Kasten

Bei der Schiffsanlegestelle befindet sich der Ausgangspunkt für den Donausteig-Startplatz Kasten. Während der Sommersaison verkehrt drei x täglich das Kristallschiff zwischen Kasten und Passau.

Die Flößerei und ihre Nichtschwimmer
Bei der Schiffsanlegestelle „Kasten“ weist eine Tafel auf die alte Floßlände von Kasten hin und bietet einen kurzen Einblick in die vergangene Welt der Donauflößerei.
 
Kasten war einer der Donauorte, an denen Flöße für den Holztransport donauabwärts gebaut wurden – von ca. 1850 bis 1937.
Holzflöße gehören zu den ältesten Wasserfahrzeugen der Menschheit. Während sie anfangs für den Personen- und Gütertransport eingesetzt wurden, dienten sie später vorwiegend dem groß angelegten Holztransport. Im Mittelalter erfuhr die Flößerei bedingt durch den steigenden Holzbedarf der stark wachsenden Bevölkerung einen ersten Aufschwung. Ihre Blütezeit erreichte sie später gegen Ende des 19. Jhdts. als der Holzhunger der Industrialisierung und der Groß­städte, wie Wien und Budapest, kaum noch gestillt werden konnte. Hier in Kasten wurden die über den Winter gefällten Baumstämme gesammelt und zu Flößen zusammengebunden.
Das Grundelement eines Floßes war das Gstöß (= mehrere Baumstämme nebeneinander). Für ein Donaufloß wurden entweder zwei oder drei Gstöße hintereinander gebunden. Darüber kamen dann weitere Holzlagen. Die größten Flöße waren die dreigstößigen Pester-Flöße, benannt nach ihrem bevorzugten Zielhafen in Budapest. Sie waren bis zu 65 m lang und bis zu 15 m breit – einfach sagenhaft! Gesteuert wurden sie von 7 Ruderern am Hintergstöß und 7 Ruderern am Vordergstöß. Zum „Bremsen“ konnten zwei 15 – 20 m lange Schleifketten ausgelegt werden. Man kann sich gut vorstellen, dass das Steuern eines solchen schwerfälligen Ungetüms sehr viel Erfahrung bedurfte, vor allem in der Schlögener Schlinge oder im Strudengau!
Um zusätzlich die Risikobereitschaft der Besatzung zu mindern, bestand diese in der Regel aus verheirateten Nichtschwimmern.
Aber auch auf den größeren Nebenflüssen der Donau wurde fleißig geflößt, vor allem auf der Traun, der Enns und natürlich dem Inn. Auf diesen Flüssen benötigte man wendigere Flöße, daher waren diese sehr viel kleiner und wurden erst an der Donau zu großen Flößen umgebunden. Auf kleineren Nebenflüssen schwemmte man hingegen das Holz in Scheitlänge bis zur Donau und verlud es dort für den Weitertransport auf Plätten.
 
Mehr zur Scheiterschwemme und deren technischen Meisterleistungen erfahren wir auf der Donausteig-Etappe „1_N04 Obermühl-St.Martin“ in Untermühl bzw. auf der Donausteig-Etappe „4_G04 Perg-Mitterkirchen“ in Perg. Die Blütezeit der Flößerei währte jedoch nicht lange, denn kurz nach 1900 brachten kostengünstigere Transportmöglichkeiten (Eisenbahn, LKW) und die Errichtung der ersten Donau­kraftwerke die Flößerei zum Erliegen. Damit wurde ein bedeutendes Kapitel der Donauschifffahrt geschlossen.
 
Tipp: Das Oberösterreichische Schifffahrtsmuseum in Grein bietet interessante Einblicke in die Welt der historischen Donauschifffahrt und zeigt auch anschauliche Modelle der einstigen Floßarten - ein Muss für jeden Donausteig-Wanderer!

Kontakt

Kasten, 4091 Vichtenstein, Österreich
+43 7714 8055
gemeinde@vichtenstein.ooe.gv.at
vichtenstein.at

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frei

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