Zwerchwand-Westteil, Till Ann (4+/5-)

Quelle: DAV Sektion Frankfurt/Main, Autor: Christoph Schumacher

Verlauf der Route "Till Ann" und der Abseilstrecke
Am Einstieg
Tiefblick ins Tannheimer Tal und zum Gimpelhaus
in der 6. SL, kurz unterhalb der Schlüsselstelle
Blick vom Standplatz oberhalb der 7. SL  in die Kaminrinne hinunter

Die Tour

Genussklettertour in meist gutem Fels, mit perfekter Absicherung vor grandioser Kulisse des Tannheimer Tals überwiegend im 4. Grad.

Beliebte, sehr gut abgesicherte Klettertour in vorwiegend festem Fels im westlichen Teil der Zwerchwand. Das Gelände ist geneigt und z.T. von Schrofen und Grasbändern durchsetzt, so dass die Route insgesamt weniger ausgesetzt wirkt. Eine der leichteren Routen im Einzugsbereich des Gimpel-Hauses.

Schwierigkeit: bis 4+/5- (eine Stelle), überwiegend im 3. und 4. Grad. Einstiegsvariante 6-.

Autorentipp

Wer schnell ist, kann diese Tour mit gut mit einer weiteren am Gimpel, der Zwerchwand oder am Hochwieseler verbinden, z.B. mit dem "Hüttengrat", 
https://www.alpenvereinaktiv.com/de/tour/hochwiesler-o-sporn-route-huettengrat-4-/35176173/

Info

Schwierigkeit
V-
mittel
Aufstieg
430 hm
Abstieg
430 hm
Tiefster Punkt Gimpel-Haus
1658 m
Höchster Punkt Zwerchwand W-Gipfel
2030 m
Dauer
6:00 h
Strecke
2,0 km

Details

Zustieg 300 m
Wandhöhe 130 m
Kletterlänge 180 m
Seillänge 2 x 40 m
Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Gimpelhaus

Ziel

Gimpelhaus

Weg

Zustieg:

Vom Gimpelhaus auf dem Wanderweg Richtung Gimpel und Rote Flüh bis zur Gedenkstätte für die in den Tannheimer Bergen verunglückten Kletterer (Kreuz). Von dort aus kann man den gesamten Routenverlauf studieren.

Weiter entweder direkt steil über die Grashänge zum Einstieg, oder (besser) zunächst auf dem Wanderweg Richtung Gimpel weiter, bis rechts ein Pfad abzweigt, der unter den Felswänden an den Einstiegen der verschiedenen Kletterrouten vorbeiführt (im Foto orange markiert).

Die Route:

Insgesamt hat die Route 8 Seillängen mit folgenden Längen und Schwierigkeitsgraden:

  • 1. SL: 20m, 4 (linke Einstiegsvariante 6-)
  • 2. SL: 25m, 4, zwischendurch auch leichter
  • 3. SL: 25m, zwischen 3+ und 4
  • 4. SL: 20m, 2+
  • 5. SL: 25m, 4
  • 6. SL: 20m, 4 bis 4+, eine Stelle 4+/5-
  • 7. SL: 20m, 4 bis 4+
  • 8. SL: 20m, 2

Die Routenfindung ist im Allgemeinen durch die vielen Zwischensicherungen bei guter Sicht nicht besonders schwierig. In der 3. SL darauf achten, nicht auf das große Grasband rechts zu gehen. Oberhalb von dessen linker oberer Ecke sind ebenfalls Bohrhaken sichtbar, die aber zu einer anderen Route gehören, die deutlich schwerer ist (diese Route liegt zwischen „Till Ann“ und dem „Zwerchweg“ und ist in den gängigen Kletterführern nicht verzeichnet).

 Ab der 5. SL geht es mehr oder weniger gerade aufwärts und sollte selbst bei schlechter Sicht kaum noch zu verfehlen sein. Die 5. SL verläuft über eine Art schwach ausgeprägten, steilen Grat, die 6. und 7. SL in einer kaminartigen Schlucht (Achtung vor Steinschlag durch Kletterer oberhalb). Die 8. SL führt über Schrofen und Grasbänder zum Gipfelgrat der Zwerchwand.

Die Route ist hervorragend mit gebohrten Standplätzen und Zwischensicherungen ausgestattet, Klemmkeile und Frieds sind daher nicht nötig, 10 Expressen für die Zwischensicherungen genügen.

Abstieg:

Vom Ausstiegspunkt der Kletterroute auf Wegspur wenige Meter unterhalb des Grates (N-Flanke) nach links (Westen) bis zu einem Drahtseil, über das man zur ersten Abseilstelle gelangt. Von hier steil, z.T. überhängend, ca. 25 m abwärts zu einem weiteren Abseilstand und von diesem erneut über eine Steilstufe zu einem dritten Stand. Von hier noch zweimal abseilen über geneigtes, gras- und schrofendurchsetztes Gelände, wobei man den letzten Abseilstand leicht übersehen kann. Allerdings befindet sich weiter links unterhalb mindestens ein weiterer Abseilstand. Solange man die Abseilstände alle findet, reichen 50m Doppelseil sehr komfortabel aus. Vom Wandfuß auf einem Pfad entlang der Felswände zurück zum Einstieg (orange gestrichelt auf dem Foto). Vom Einstieg denselben Weg zurück zum Gimpelhaus.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Regionalbahn bis nach Reutte und von dort weiter mit dem Bus nach Nesselwängle. Fahrpläne unter www.vvt.at

Anfahrt

Aus Deutschland:

Über A7 bis Ausfahrt Wertach, von dort über Oberjoch und das obere Tannheimer Tal bis Nesselwängle.

Aus Tirol:

Über Reutte, Weißenbach und das untere Tannheimer Tal

Parken

Der kostenlose Parkplatz für Wanderer und Bergsteiger befindet sich ca. 1km westlich von Nesselwängle, wo die Umfahrungsstraße und die Ortsdurchfahrt aufeinandertreffen. Ein näherer, dafür aber kostenpflichtiger Parkplatz (2,00 € pro Tag) befindet sich in der Ortsmitte, direkt nach der gleichnamigen Ausfahrt.

Einige wenige kostenpfilichtige Parkplätze an der Talstation der Materialseilbahn zum Gimpelhaus in Nesselwängle.

Weitere Informationen

Ausrüstung

  • 10 Express-Schlingen
  • Doppelseil 40 m oder langes Einfachseil (50m wegen der beiden ersten Abseilstellen nicht ausreichend)
  • Klemmkeile und Friends nicht notwendig

Sicherheitshinweise

Alle Standplätze verfügen über Ringhaken, so dass ein Rückzug über die Route gut möglich ist.

Achtung auf Steinschlag-Gefahr, insbesondere in der Kaminrinne (6. und 7. SL) durch vorauskletternde Seilschaften. Bereits beim Zustieg sollte auf dem Pfad, der unter den Kletterrouten und Abseilpisten quert, der Helm angelegt werden.

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