Wildes Hinterbergl (3288 m) über Berglasferner

Quelle: Alpenverein Hall in Tirol, Autor: Michael Larcher

Von der Hütte entlang des Alpeinerbachs in den Talschluss. Vor dem Aperen Turm (in Bildmitte) biegen wir nach rechts in das Berglastal.
Im Talschluss wird kurz der Blick auf den Berglasferner frei. Links der Apere Turm (2984 m), in der Mitte das Vordere Hinterbergl, rechts der Berglasspitz (3125 m).
Die alte Seitenmoräne, sie markiert den letzten Gletscherhochstand um 1850, leitet uns ...
...direkt zum Beginn des Berglasferners.
Kurz vor Erreichen des Gletschers.
Kurze Pause beim Aufstieg am Seil über den Berglasferner. Hinten der Berglasspitz.
Der offene Gletscherbruch auf ca. 3060 m, dahinter die Felsspitzen des Vorderen Wilden Turms (3154 m).
Auf ca. 3100 m erreichen wir den weitläufigen Gletscherboden des Berglasferners. Hinten der Vordere Wilde Turm (33177 m) rechts die Turmscharte. Dahinter links die Östliche Seespitze, rechts die Ruderhofspitze (3473 m).
Am Horizont ist der Gipfel des Wilden Hinterbergls mehr zu erahnen als zu sehen.
Erst ganz zum Schluss beginnt sich der Gipfel abzuheben.
Wenige Minuten vor dem Gipfel, hinten die Pyramide des Schrandele und rechts der mächtige Schrankogel (3432 m).
Am Gipfel des Wilden Hinterbergl (3288m). Ganz hinten links die Wildspitze.
Abfahrt über den Berglasferner.
Möglichst viel Schwung mitnehmen ...
... und man erreicht die Franz-Senn-Hütte ohne mühsames Schieben.
Zurück auf der Franz-Senn-Hütte. Ganz hinten, rechts der Fahne, kann man den oberen, flachen Teil des Berglasferners ausmachen.

Die Tour

Skitouren-Klassiker im Tourengebiet der Franz-Senn-Hütte.

Die häufiger begangene Route aufs Wilde Hinterbergl führt über den Verborgen-Berg-Ferner und die Turmscharte. Direkter und etwas extremer, was die Ernsthaftigkeit des Gletschers betrifft, ist der Anstieg über den Berglasferner. Der Berglasferner hat in der Szene den Ruf als "gefährlicher Gletscher" aufgrund von zwei tödlichen Unfallereignissen (1987, 1996), die großes mediales Aufsehen erregten. Aus Sicht der alpinen Unfallforschung ist dieser Ruf nicht haltbar und das Risikopotential am Berglasferner vergleichbar mit dem auf vielen anderen Ostalpengletschern.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
1145 hm
Abstieg
1146 hm
Tiefster Punkt Franz-Senn Hütte
2145 m
Höchster Punkt Wildes Hinterbergl
3288 m
Dauer
6:30 h
Strecke
12,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Franz-Senn-Hütte (2147 m)

Ziel

Franz-Senn-Hütte (2147 m)

Weg

Von der Franz-Senn-Hütte folgen wir dem Weg Nr. 131 entlang des Alpeinerbachs. Der ca. 2,3 km lange Weg durch das vom Gletscher geformte Hochtal ist unschwierig und verläuft, abgesehen von der kurzen Geländestufe - dem "Höllenrachen" - sehr flach in Richtung Talschluss. Dort halten wir uns rechts und steigen die Osthänge hinauf - in Richtung des Berglastals.

Auf ca. 2440 m wird das Gelände flacher und kurz wird der Blick auf den Berglasferner frei. Über die linke (südliche), sehr ausgeprägte Seitenmoräne steigen wir weiter, bis wir auf ca. 2700 m das untere Ende des Gletschers erreichen. Spätestens hier müssen die Gurte angelegt werden und die Entscheidung, ob seilfrei oder in Gletscherseilschaft aufgestiegen wird, ist zu treffen.

Der Aufstieg über den Gletscher erfolgt bis auf eine Höhe von ca. 2850 im linken (südlichen) Teil, ab dieser Höhe ungefähr in der Mitte des Ferners. Ab 3000 m wird der Gletscher deutlich flacher, man erreicht den sehr weitläufigen oberen Gletscherboden des Berglasferners. Man wendet sich hier in einem weiten Rechtsbogen nach Nordwesten, Richtung Gipfel. Der Gipfel des Wilden Hinterbergls zeigt sich bis zuletzt nur sehr "zaghaft" und gewinnt erst auf den letzten Metern an Ausprägung.

Abfahrt: Wenn die Verhältnisse beim Aufstieg nichts anderes nahe legen, ist die (seilfreie) Abfahrt über den Beglasferner die schönste Variante. Eine andere Abfahrtsmöglichkeit besteht über den wesentlich spaltenärmeren Turmferner. Eine driitte Option ist schließlich die Abfahrt über den Verborgen-Berg-Ferner. Dazu muss man allerdings über die Turmscharte ca. 50 Höhenmeter absteigen (Klettergelände UIAA 2+, mit Fixseil ausgestattet).

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Von Innsbruck bis Neustift (Milders, Haltestelle Rosengarten): Fahrplanauskunft

Weiter zu Fuß oder mittels Taxi in das Oberbergtal bis Seduck (1472 m).

Anfahrt

Auf der A 13 Brennerautobahn bis Ausfahrt Stubaital, weiter bis Neustift, Ortsteil Milders. Von hier in das Oberbergtal bis Seduck (1472 m).

Parken

Mehrere Parkbuchten (gebührenfrei) in Seduck vor und nach der Brücke.

Weitere Informationen

Die häufiger begangene Route aufs Wilde Hinterbergl führt über den Verborgen-Berg-Ferner und die Turmscharte. Direkter und etwas extremer, was die Ernsthaftigkeit des Gletschers betrifft, ist der Anstieg über den Berglasferner.

Ausrüstung

Komplette Skitouren-Ausrüstung inklusive LVS-Gerät, Schaufel und Sonde. Zusätzlich Seil (50 m, Typ Halbseil), Hüftgurt, 3 Reepschnüre (Durchmesser 6 mm, Länge 1, 3, 3 m), 1 Eisschraube, Pickel (keine Steigeisen).

Sicherheitshinweise

Der Autor empfiehlt für die Begehung des Berglasfernes die Mitnahme der Gletscherausrüstung und das Anlegen der Gurte (bereits in der Hütte, spätestens vor dem Gletscher). Der Austieg als Gletscherseilschaft wird nahe gelegt - der Verlust an Komfort ist minimal und man reduziert das (geringe) Spaltensturz-Risiko um ca. 50%.

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