Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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830 hm |
Abstieg
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1080 hm |
Tiefster Punkt |
Jamtalhütte 2165 m |
Höchster Punkt |
Dreiländerspitze 3197 m |
Dauer
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5:00 h |
Strecke
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9,1 km |
Wiesbadener Hütte - Dreiländerspitze - Jamtalhütte
Quelle: Alpenverein Hall in Tirol, Autor: Michael Larcher
Die Tour
Tirol, Vorarlberg, Graubünden - drei Länder treffen sich auf diesem ebenso berühmten wie ausgesetzten Silvrettagipfel.
Die Wiesbadenerhütte ist der ideale Ausgangspunkt für die Besteigung der Dreiländerspitze - die Route darf somit zu Recht als "Normalanstieg" bezeichnet werden. Die Tour ist für eine Hochtour kurz - dennoch: Schwindelfreiheit und Klettererfahrung erfordert die Besteigung allemal und für wenig Erfahrene ist Seilsicherung unbedingt erforderlich. Die Bekanntheit des Gipfels macht es zudem wahrscheinlich, dass man nicht alleine ist. Rücksichtnahme und gute Kommunikation sind notwendig, um nicht zusätzliche Risiken zu schaffen.
Wir verbinden die Gipfelbesteigung mit dem Wechsel von der Wiesbadenerhütte zur Jamtalhütte über die Obere Ochsenscharte.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Wiesbadenerhütte
Ziel
Jamtalhütte
Weg
Aufstieg: Von der Wiesbadenerhütte in südöstlicher Richtung, vorbei an der kleinen Zollhütte, leicht ansteigend aufwärts. Hinter dem Vermuntkopf öffnet sich nach Osten das weite Becken des Vermuntgletschers. Die markante Gipfelpyramide der Dreiländerspitze wird sichtbar und gibt die weitere Richtung klar vor. Das Gelände - noch vor nicht allzu langer Zeit vom Gletscher bedeckt - ist noch wenig steil und übersichtlich strukturiert. Am weithin sichtbaren Ombrometer (Regenmesser) geht es links vorbei. Auf 2700 m wird es kurz ganz flach, ein Tälchen bietet sich als Weiterweg an, es wird allmählich steiler. Zwischen 2800 und 2900 m betreten wir den inzwischen stark geschrumpften Vermuntgletscher.
Die Obere Ochsenscharte lassen wir links liegen und steigen den nach oben hin steiler werdenden Gletscherhang in Spitzkehren an (Harscheisen?!). Oben, unter den Felsen des Gipfelgrates, ziehen wir ganz nach rechts hinaus, um dann möglichst tief auf den Gipfelgrat zu gelangen. Knapp unter dem Grat machen wir das Skidepot.
Vom Skidepot geradlinig empor zu den Felsen und auf den Grat. Direkt am Grat zuerst noch unschwierig aufwärts, dann links in der Nordseite in leichter Kletterei (UIAA 2) aufwärts, bis man wieder auf den Grat kommt (Bohrhaken). Wieder direkt am Grat aufwärts (Bohrhaken), dann rechts in der Südseite in einfachem aber absturzgefährdetem (!) Gelände aufwärts bis zum Vorgipfel (großer Felsblock).
Wir klettern rechts, auf der Westseite des Felsens querend (Bohrhaken) und zuletzt absteigend in die kleine Scharte zwischen dem Vorgipfel und dem letzten Gratstück zum Hauptgipfel. Nun bietet sich auf der Ostseite eine schmale Felsrampe an, an deren Ende man wieder auf die Gratschneide klettert. Nun über die Gratschneide auf die Westseite des Grates und dort in querender bzw. nach rechts ansteigender Kletterei (UIAA 2+) zum Gipfelkreuz.
Abstieg: Wie Aufstieg, zurück zum Skidepot.
Abfahrt: Vom Skidepot den Steilhang hinab. Unter dem markanten Felssporn (ca. 3000 m) nach rechts queren und in kurzer Abfahrt zur Oberen Ochsenscharte. Von der Scharte bricht es sehr steil zum Jamtalferner ab. Zudem ist die Ochsenscharte nach Osten hin, also Richtung Jamtalferner, fast immer stark überwechtet. Doch die Steilstufe ist von geringer Höhe - ca. 10 Hm, dann nach unten auslaufend. Je nach konkreten Verthältnissen kann man entweder mit den Skiern abfahren oder man muss mit Steigeisen und Pickel und den Skiern am Rucksack abklettern.
Bei der Abfahrt am Jamtalferner halten wir uns im oberen Teil (bis. ca. 2700 m) orografisch links, angelehnt an die Hänge des Ochsenkopfes. Die Abfahrt weist keine besonderen Schwierigkeiten und auch keine extremen Steilhänge auf. Unten im Jamtal dem Bach- bzw. Talverlauf folgen, zuletzt den Schneestangen. Nach einem kurzen Aufstieg - ca. 50 Hm - erreichen wir die Jamtalhütte.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Zug nach Bahnhof Landeck-Zams. Weiter mit dem Regionalbus 260 nach Galtür Wirl/Birkhahnbahn. Fahrplan
Anfahrt
Anfahrt Galtür/Wirl: Auf der A12 Inntalautobahn bis Landeck, weiter auf der S16 Arlberg Schnellstraße bis Ausfahrt Pians/Paznaun/Ischgl. Weiter auf der Silvrettastraße nach Galtür, Kurz vor dem Ortszentrum, direkt vor einer Brücke, links zu den Parkplätzen nähe dem Freizeitzentrum. Mit dem Skibus (15 min Takt) nach Wirl zum Ausgangspunkt.
Zustieg Wiesbadenerhütte: Über einen gespurten und präparierten Weg in ca. 2 Stunden zur Bielerhöhe (2000 m). An der Ostseite des Stausees entlang, dann weiter Richtung SSO durch das Ochsental zuerst flach, dann über eine steilere Hangstufe in Richtung Vermuntscharte. Die Hütte (2430 m) liegt am linken Hang (im Aufstiegssinn, ostseitig) unterhalb des Vermuntkopfes. Variante: Zustieg ab Bielerhöhe durch das Bieltal und Bieltaljoch (2740 m), dann zur Hütte abfahren (3 h).
Parken
Parkplatz nahe dem Freizeitzentrum in Galtür - gebührenpflichtig!
Weitere Informationen
Diese Tour war Teil unserer Silvretta-Runde 2022: Tag 1: Ischgl - Piz Val Gronda - Heidelbergerhütte. Tag 2: Südliches Fluchthorn - Jamtalhütte. Tag 3: Vodere Jamspitze - Hintere Jamspitze - Tuoi-Hütte. Tag 4: Piz Buin - Silvrettahorn - Wiesbadenerhütte. Tag 5: Dreiländerspitze - Jamtalhütte - Galtür.
Ausrüstung
Skitourenausrüstung inkl. Notfallausrüstung (LVS, Schaufel, Sonde, Mobiltelefon, Erste-Hilfe, Biwaksack).
Hochtourenausrüstung inkl. Gurt, Seil, Karabiner, Bandschlingen, Reepschnüre, Steigeisen, Gletscherpickel.
Sicherheitshinweise
Das letzte Stück Felsgrat (ca. 30 m) hinüber zum Gipfelkreuz (2 Bohrhaken) kann zusätzlich mit Schlingen über Felsköpfe gut abgesichert werden. So können Pendelstürze verhindert werden.