Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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2350 hm |
Abstieg
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2350 hm |
Tiefster Punkt |
Wimbachbrücke 640 m |
Höchster Punkt |
Watzmann Mittelspitze 2713 m |
Dauer
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12:00 h |
Strecke
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20,3 km |
Watzmannüberschreitung (2.713 m) - Superklassiker im Winter
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Stefan Stadler
Die Tour
Die Watzmannüberschreitung im Winter als Skitour ist alpinistich und landschaftlich eine gigantische Tour mit toller Abfahrt, die den Hatscher im Grieß locker aufwiegt!
Stundenlang klettert man mit den Steigeisen an den Füßen, den Pickel in der Hand und die Ski schwer am Rucksack ziehend über den schwierigen Grat. Inspiriert von einem Bericht in der Bergsteigersendung Bergauf Bergab, hatte ich diese Tour schon lange auf meiner to-do-List. Da die Watzmannüberscheitung im Sommer so überlaufen ist, habe ich diese lange nicht mehr gemacht und vergessen, wie toll der Grat vom Hocheck über die Mittelspitze bis zur Südspitze (Schönfeldspitze) ist. Je nach Bedingungen kann es am sehr exponierten Grat sehr langsam vorwärtsgehen, doch das Ambiente ist so einmalig, das man eigentlich gar nicht schnell sein will! Die folgende Abfahrt überzeugt mit steilen Hängen und engen Rinnen und ist ebenso sehr anspruchsvoll. Und dann schließt sich der Kreis, weil man zuletzt, leider oft die Ski lange das nicht enden wollende Wimbachgrieß raustragen muss.
Nach der SAC-Skitourenskala ist die Tour als schwierig - S ab 40 Grad einzustufen.
Autorentipp
Die Gratüberschreitung ist kein Mittel um die Abfahrt auf der Südseite zu genießen, sondern der Höhepunkt der Tour!
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Wimbachbrücke
Ziel
Wimbachbrücke
Weg
Aufstieg Hocheck: Los geht es von der Nationalpark-Informationsstelle über die Brücke und dann nach Süden (2. Parkplatz) am Bach entlang nach oben. Man erreicht eine Forststraße, der man ca. 200 Meter nach Süden (rechts) folgt und dann geht man an einer Linkskurve wieder rechts in einen schmäleren Fahrweg. Nach ein paar Kehren kann man auf circa 1.000 Meter Höhe rechts einen Graben hinauf gehen. Bei wenig Schnee folgt man aber der Straße weiter zur Stubenalm und dort im weiten Rechtsbogen in die Waldschneise einfädeln (südwestlich). Im Wesentlichen folgt man dieser bis auf die Watzmangugel. Hier kurz flach nach Süden und dann meist mit Harscheisen am abgeblasenen Rücken zwischen letzten Latschen und Felsen aufwärts. Je nach Verhältnissen quert man oberhalb der Watzmanngrube nach Südosten (links) in die Nähe der Ostabbrüche. Hier fast immer abgeblasen sucht man den Schnee und steigt bis zum Hocheck auf. Berg Heil!
Watzmannüberschreitung: Jedenfalls mit Steigeisen und oft besser mit Pickel in der Hand, folgt man immer den Sommerweg (Markierungen), welcher meist direkt am Grat verläuft. Wenn am Grat kein weiterkommen ist, wird kurz auf die Westseite (rechts) ausgewichen. Nur ein Stück nach der Mittelspitze steigt man weiter auf der Westseite ab (Schneefeld) und gelangt über ein Band wieder zurück auf den Grat. Kurz vor der Südspitze befindet sich dann die Crux: Je nach Verhältnissen klettert man direkt am Grat über einige Köpfl (Achtung: einer wackelt!), oder man quert ausnahmsweise auf der Ostseite (links) im extrem steilen Eis/Schnee. Zuletzt unschwierig auf die Südspitze des Watzmann, welche auch Schönfeldspitze genannt wird. Berg Heil!
Abfahrt: Man fährt nicht die erste Rinne direkt vom Gipfel hinunter, sondern klettert noch ein Stück am Grat nach Süden und nimmt dann die folgende Rinne nach Südwesten (rechts). Extrem steile Hänge wechseln sich mit engen Rinnen ab. Die Steilheit verzeiht hier keinen Fehler! Man erreicht das nicht mehr ganz so steile und breite Schönfeld. Auf diesem hält man sich südlich (links), lässt den Sommerweg rechts liegen und fährt durch eine ebene Mulde auf einen kurzen Grat zu (1.855 m). Hier fährt man links in eine schöne Rinne und gelangt so gut bis hinunter ins Gries. Von hier hoffentlich möglichst weit auf Schnee entlang des Sommerweges das Wimbachgrieß, an Wimbachgrieshütte und Wimbachschloss (evtl. geöffnet) vorbei hinaus bis zum Ausgangspunkt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Vom Intercitybahnhof Freilassing mit der Berchtesgadener Land Bahn (BLB) nach Berchtesgaden. Die gleiche Strecke fährt auch direkt von Salzburg die S4. Vom Bahnhof Berchtesgaden weiter mit dem Bus 846 weiter zum Ausgangspunkt an der Wimbachbrücke.
Anfahrt
Die A8 München Salzburg an der Ausfahrt Bad Reichenhall verlassen und weiter den Beschilderungen nach Bad Reichenhall folgen. Man muss jedoch nicht durch die ganze Stadt, sondern bleibt auf der Umgehungsstraße bis zum Ortsende und folgt dann den Wegweisern nach Berchtesgaden. Über den Pass Hallturm erreicht man Bischofswiesen und folgt dem Straßenverlauf bis zum großen Kreisverkehr im Talgrund. Hierher kommt man auch, indem man die mautpflichtige Tauernautobahn A10 an der Abfahrt Salzburg Süd verlässt und über Marktschellenberg nach Berchtesgaden folgt.
Jetzt einige Kilometer Richtung Ramsau erreicht man den Ausgangspunkt an der Wimbachbrücke.
Parken
Die Parkgebühr am großen Parkplatz beträgt 7 EUR / Tag (Stand 2020), aber dafür steht eine Toilettenanlage zur Verfügung. Am Parkplatz befindet sich eine Informationsstelle der Nationalparkverwaltung.
Weitere Informationen
Bergsteigerdorf Ramsau ; Touristinfo Berchtesgaden ; Wimbachschloss ; Mehr vom Autor findet ihr auf Facebook.
Ausrüstung
Skitourenausrüstung + unbedingt Steigeisen und Pickel
Sicherheitshinweise
Auch wenn man mehrere hundert Meter Luft unter den Sohlen hat, müssen Kletterschwierigkeiten in Fels und Eis bis zum 2. Grad zu 100 Prozent sicher bewältigt werden!
In der extrem steilen Abfahrt ist ab dem Vormittag die Sonne. Durch einen Start am frühen Morgen hat man guten Schnee und Sicherheit!