Vom Schliersee zum Achensee

Quelle: Wandermagazin, Autor: Dr. Konrad Lechner

Die Tour

Die Wanderstrecke ist landschaftlich äußerst reizvoll. Sie beginnt an dem noch in den Voralpen gelegenen Schliersee, der bald folgende Spitzingsee hat dann bereits alpinen Charakter. Der am Ziel gelegene Achensee mit seinem grünblauen Wasser ist der größte und wohl auch schönste See Tirols.

Zwischen den Seen bilden vor allem Bach- und Flussläufe Leitlinien der Route. Rauschende Wasserläufe, tiefe Schluchten und Felspassagen mit senkrechten oder sogar überhängenden Wänden bieten eine oft malerische Kulisse. Aber auch hochgelegene Almen mit weiten Wiesenflächen und  herrlicher Aussicht auf die umliegenden Berge werden erwandert. Im Frühsommer und Sommer schmücken hier prächtige Pflanzen die Wiesen und Matten. Und schließlich sind die gemütlichen Gasthöfe mit ihren freundlichen Wirtsleuten zu erwähnen. Die Verkehrsanbindung ist außerordentlich günstig. Der Ausgangspunkt ist sowohl mit der Bahn als auch mit dem PKW gut erreichbar. Von der Gaisalm fährt man zunächst mit dem Schiff dann mit einer Zahnradbahn von 1889 zur Bahn-Station Jenbach mit EC-Halt. Dadurch ist man dann zu Fuß, per Schiff und Bahn wie einst Karl Baedeker durch die Alpen gereist. Da man auch am Spitzingsee, in der Erzherzog-Johann-Klause, im Kaiserhaus und auch beim Fischerwirt in Achenkirch übernachten kann, ist nicht nur die hier vorgestellte Etappeneinteilung durchführbar. Wegen der teilweise schmalen und  auch etwas ausgesetzten Wege erfordert die Tour Trittsicherheit und bedingte Schwindelfreiheit. Bei Schnee und Eisglätte ist die Wanderung nicht durchführbar. Deshalb kann die Zeit von Ende Mai bis Ende September empfohlen werden.

Autorentipp

Wanderzeit:
1. Tag ca. 4 Std. ; 2. Tag ca. 6,5 Std.;  3. Tag ca. 5,5 Std.; 4. Tag ca. 5 Std.

Tipp:
Durch die sehr guten Busverbindungen vom Bahnhof Brixlegg – Kramsach nach Brandenberg (Gasthaus Gwercherwirt) kann man die viertägige Überquerung auch in Form von zwei zweitägige Touren durchführen.

Tageswanderungen:
Bhf. Fischhausen-Neuhaus – Forsthaus Valepp (13 km und 350 m Anstiege) – Gwercherwirt (Brandenberg) (17,5 km und 200 m Anstiege) – Waldhäusl  in Steinberg (14 km und 800 m Anstiege) – Gaisalm (Achensee) (13,5 km und 450 m Anstiege)

Info

Aufstieg
2490 hm
Abstieg
2353 hm
Tiefster Punkt 675 m
Höchster Punkt 1493 m
Dauer
23:38 h
Strecke
58,1 km

Wegbeschreibung

Start

Bhf. Fischhausen-Neuhaus

Ziel

Bhf. Jenbach

Weg

1. Wandertag

Schliersee – Forsthaus Valepp
Vom Bhf. Fischhausen-Neuhaus wenige Meter in östlicher Richtung, dann  rechts mit der Markierung W 4 (bleibt bis zum Spitzingsattel) über zwei Kreuzungen geradeaus weiter und über einen Bach zu einem Parkplatz. Weiter im Wald zunächst in Südwest-Richtung aufsteigend zu einer Kreuzung, wo man nach  Wegweiser Stockeralm, Spitzingsee  an einem Hang entlang weiter geht. Nach Verlassen des Waldes erreicht man die Stocker-Alm (3,5) mit Brunnen, wo sich eine Rast anbietet. Weiter über einen Bach, dann nach Wegweiser Spitzingsee am Bach entlang und auf der ehemaligen Straße aufsteigend. An einer Gabelung geht man rechts und nicht links den abkürzenden Weg. Nach dem Wald sieht man rechts die Brecherspitze mit den gefalteten Gesteinsschichten und rückwärts nochmals den Schliersee. Weiter zur Straße und an dieser entlang zum Spitzingsattel (1,1). Hier rechts nach Wegweiser Spitzingsee und Markierung 25 zum See und links um diesen herum zur gleichnamigen Siedlung. Man quert man den Seeabfluss (1,8), geht an der Alten Wurzhütte vorbei und biegt nach dem Restaurant Wurzhütte l zum Rosskopfweg ab. Dieser führt über eine Rodungsfläche zu einer Wegekreuzung (1,2) über die man nach Wegweiser Forsthaus Valepp und der Markierung K24 geradeaus weiter geht. Nach einer Kehre gelangt man zu einer Wegegabelung, wo man dem Wegweiser Blecksteinhaus, Forsthaus Valepp und der Markierung W22 folgt. Man erreicht zunächst das Blecksteinhaus (1,4), dann führt der sog. Max-Josef-Weg   hinab zur Roten Valepp und an dieser entlang. Bei der Waitzinger Alm quert (1,2) der markierte Wanderweg den Fluss und verläuft auf der Straße. Um diese zu vermeiden könnte man, wenn weder Lawinen noch Murenabgänge zu erwarten sind, auf der rechten Seite des Flusses bleiben. Etwas später führt dieser Weg auch zur Straße. Weiter auf der Straße zunächst zu einem Parkplatz, wo sich die Rote und Weiße Valepp vereinigen. Hier geht man über eine Brücke und nach Wegweiser Forsthaus Valepp zum Gasthaus (2,8). 

2. Wandertag
Forsthaus Valepp – Gwercherwirt
Vom Gasthaus auf einer Forststraße zunächst in einer Kehre aufsteigend, dann an der Ochsen-Alm vorbei und zur Staatsgrenze (1,6). Der Grenzübertritt ist von 6 bis 21 Uhr mit Personalausweis erlaubt An zwei Wegegabelungen im Bereich der Grenze geht man rechts nach Wegweiser Erzherzog-Johann-Klause und Kaiserhaus. Die zweite Abbiegung nach links führt zu einem Radweg, der ebenfalls die Klause erreicht und bei schlechten Bedingungen eine Alternative darstellt. Der weitere Weg verläuft hoch über der Grundache mit eindrucksvollen Tiefblicken. Man kommt an abgegangenen Muren und sich anbahnenden Hangabrissen vorbei. Längs des Weges interessante Flora mit Seidelbast, Zahnwurz, Stengellosem Enzian und Beinwell. Dann führt der mit Drahtseilen gesicherte Steig hinunter zum Fluss (in der Gegenrichtung warnt ein Schild vor möglichem Steinschlag) und quert diesen. Man erreicht die auf einem Bergsporn gelegene Erzherzog-Johann-Klause (4,6) mit Kapelle. In dieser befindet sich eine Statue des Hl. Vinzenz, dem Schutzpatron der Holzfäller. Weiter über eine Brücke zu einer breiten Forststraße, wo man links mit der Markierung 16, später auch Markierung 16A aufsteigt. Der Weg quert dann unterhalb einer Felswand den Bach und führt zu einer Abzweigung (3,1) zur Rumpfalm, die man wegen ihrer Aussicht besuchen sollte. Zurück zur Abzweigung und weiter auf der Almstraße bis an einer Gabelung ein Wegweiser in Richtung Kaiserhaus nach rechts weist, dem man folgt. Weiter auf einem Hangweg hoch über dem Tal, dann absteigend mit der Markierung 16A zum Trauersteg (3,1). Etwa 60 m nach der Brücke links ab vom Fahrweg und in die Kaiserklamm. Der gut gesicherte Weg, der auch als Triftsteig bezeichnet wird, ist teilweise aus dem Fels herausgeschlagen und enthält auch Tunneldurchbrüche. Man gelangt an einer Brücke wieder auf den Fahrweg. Hier geht man rechts weiter und kommt zum Kaiserhaus (2). Weiter auf einer Straße etwa parallel zur Brandenberger Ache. Nach Überschreitung eines kleinen Höhenrückens erreicht man die Hauptstraße. Auf dieser l über eine Brücke und nach etwa 300 zum Gwercherwirt (3,1).

3. Wandertag
Gwercherwirt – Waldhäusl
Vom Gasthaus Gwercherwirt zurück zur Brücke über die Brandenberger Ache, weiter auf der Straße über die Steinberger Ache und aufsteigend nach Aschau in die Ortsmitte zur Kirche (2). Hier auf einem Fußweg links von der Kirche in West-Richtung aufsteigend zu einer Straße. Auf dieser wieder links an einem Feuerwehrhaus vorbei bis zu einem Heustadel, wo man einem Wegweiser  Steinberg über Wimm Nr. 15 nach rechts folgt. Weiter aufsteigend in Serpentinen, wobei man einige Straßenkehren abkürzen kann. Man erreicht eine Wegegabelung, wo man links nach Wegweiser Wimm geht. Nach Standorten des Roten Waldvögeleins und der Großen Händelwurz  (Sommer) erreicht man den Hof Brandl. Hier geht man rechts zum Erbhof Wimm und nach diesem folgt man dem Wegweiser Wimmerjoch und Steinberg Nr. 15. Im Frühsommer prächtige Flora mit Brillenschötchen, Waldrebe, Silberwurz, Frühlingsenzian und Zwergbuchs. Man gelangt zu einer Wegegabelung am Wimmerjoch (3,5) und der Wimmer Alm. Guter Rundblick auf die umgebenden Berge: in Nordwest-Richtung die Guffertspitz, in West-Richtung der Unnütz, in Südwest-Richtung der Rofan und in Süd-Richtung die Zillertaler Alpen. An der Wegegabelung südlich der Alm folgt man dem Wegweiser Steinberg mit der M rotweißrot, teilweise auch nur rot und geht nach einer weiteren Wegegabelung  über Almgelände abwärts, dann an einem Hang entlang. Weiter absteigend erreicht man einen breiten Forstweg. Auf diesem geht man bis zu einem Kreuz. Hier biegt man nach Wegweiser Steinberg auf einen Pfad rechts ab. An einer folgenden Wegegabelung weiter nach Wegweiser Steinberg zu einem breitem Forstweg. Dieser verläuft etwa an einem Hang entlang unter Querung des Weißenbaches (2) und  seiner Seitenbache. Nach der letzten Bachquerung folgt ein Abstieg, der zu einer Wegegabelung führt. Hier geht man rechts und gelangt zum Durrahof (2,2).  Weiter in R Steinberg am Enterhof  vorbei und hinab zur Steinberger Ache (1,3), die gequert wird. Dann steigt man neben dem Mühlbach auf und erreicht in Vordersteinberg eine breitere Straße auf der man links weiter geht. Nach etwa 500 m führt rechts ein Fahrweg zum Gasthaus Waldhäusl (3). 

4. Wandertag
Waldhäusl – Gaisalm
Vom Waldhäusel zurück zur Straße, hier rechts und nach dem Haus Sonnblick links ab. Dann am Ortsrand von Steinberg entlang aufsteigend und an einem Steinbruch vorbei.. Man erreicht einen Lift mit Brunnen. Unmittelbar nach dem Skilift rechts nach Wegweiser Schönjochalm und wenige Meter später nach Wegweiser Achensee, Kögeljochsattel und mit der Markierung rotweißrot. Weiter über die Lifttrasse und steil aufwärts neben einem Bach zu einer Lichtung mit Marterl und Wegegabelung (2,8). Hier geradeaus weiter in Richtung Kögljoch und Achensee. Kurz danach biegt man nach WW Schönjochweg links von der Almstraße ab und geht am Hang entlang etwa parallel zur Straße. Die Straße wird nochmals erreicht, dann biegt man wieder links ab und geht auf einem Hangweg weiter. Nach einer Bachquerung und Wildfütterungshütte gelangt man zur Jausenstation Schönjochalm (2,7). Weiter nach Wegweiser Kögeljochsattel, Achensee auf das Kögeljoch (1,6) und hinab zur bewirtschafteten Köglalm. Von der Kögelalm nicht nach Achenkirch sondern über das Almgelände in den Wald und auf ausgetretenem Pfad steil abwärts. Nach Tangierung eines Fahrweges weiter auf einem Pfad, über einen breiten Weg hinweg und weiter nach Wegweiser Achenkirch. Man erreicht einen Aussichtspunkt mit Bank, von der ein Abstecher zur Kaiser-Maximilian-Rast möglich ist. An einer folgenden Wegegabelung geht man links nach Wegweiser Fischerwirt, Achensee. Dann quert man die Achenseestraße in einem Tunnel und erreicht den Fischerwirt (2,5), wo sich eine Rast anbietet. Weiter nach WW Gaisalm am Haus Seekar und Alpenblick vorbei und an einem Kreuz nach l. Dann geht man über eine Brücke und vor dem Hinterwinkelhof nach r. Anschließend auf schmalem Steig mit beachtlichen Steigungen am See entlang zur Gaisalm (3,9 ). Der Steig ist nur teilweise gesichert und es ist ein Hinweis „Nur für Geübte“ vorhanden. 
Von der Station Gaisalm fährt man mit dem Schiff zur Station Seespitz und mit der Achenseebahn oder Bus zum Bahnhof Jenbach.
Wer einen Tag länger Zeit hat, könnte beim Fischerwirt übernachten und am nächsten Tag den Ufersteig von der Gaisalm weiter über Pertisau bis zur Station Seespitz wandern (etwa 12 km ab Fischerwirt).

WM156 Tipp #1

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Fischhausen-Neuhaus und Jenbach sind Bahnstationen

Anfahrt

Ab München A8 bis Weyarn oder Irschenberg, weiter über Miesbach nach Fischhausen. Rückfahrt mit der Bahn von Jenbach über Kufstein, Rosenheim und Holzkirchen nach Fischhausen

Weitere Informationen

TI Spitzingsee, Tel. 08026/60 65-0
TI Brandenberg, Tel. 0043/(0)5331/52 03
TI Achenkirch, Tel. 0043/(0)5246/53 00
Achensee Schiffahrt, Tel. 0043/(0)5243/52 53-0
Dampfzahnradbahn, Tel. 0043/(0)5244/6 22 43
Postbus, Tel. 0043/(0)5337/6 26 10

Übernachtung/Einkehr:
Schliersee und Spitzingsee TI: Tel. 08026 - 6065-0 Fax 6065-20 e-mail: tourismus@schliersee.de
Bayerisches Forsthaus Valepp Tel. u. Fax 08026-71281
Erherzog-Johann-Klause Tel. 0043-5337-8346
Kaiserhaus Tel. 0043-(0)5331-271
Gasthaus Gwercherwirt Tel. 0043-(0)5331-5213
Brandenberg TI 0043-(0)5331-5203
Gasthaus Waldhäusl Tel. 0043-(0)5248-206 Di R
Weitere Übernachtungsmöglichkeit in Steinberg über TI Achenkirch Tel. 0043 (0)-5246-5300 e-mail:  info@achensee.info
Köglalm 0043-(0)5246-6001
Hotel Fischerwirt Tel. 0043-(0)5246-6258
Gaisalm Tel. 0043-(0)5246-20062

Ausrüstung

Schuhe, die über die Knöchel reichen mit guter Profilsohle, dem Wetter entsprechende Wanderbekleidung, Fleecejacke, Anorak, Regenumhang, Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnenbrand-Schuzmittel, Landkarte, Handy, ev. GPS-Gerät, Pflaster, Desinfektionsmittel., Pinzette, eine elastische Binde, etwas Schaumstoff gegen Druckstellen im Schuh, persönliche Medikamente, Taschenmesser, Getränk, etwas Proviant auch bei geplanter Einkehr und ev. Trekkingstöcke.
Für die Übernachtungen: Reservewäsche, leichte Hose, T-Shirt, leichte Hausschuhe in Plastiktüten regensicher verpackt, Toilettenartikel in kleinster Ausführung und ein kleines Döschen Waschmittel.
Die gesamte Ausrüstung mit 1 Liter Getränk sollte 8 kg nicht wesentlich überschreiten.

Sicherheitshinweise

Notrufnummer in den Alpen 112 (außerhalb Deutschlands nur über das Handy)

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