Vom Pitztal zur Rüsselsheimer Hütte und weiter auf die Hohe Geige

Quelle: DAV Sektion Rüsselsheim, Autor: Wolfgang Gurk

Hütten-Info am Parkplatz im Pitztal
Neben dem Weg rauscht der Kitzlesbach
Aufstieg zur Rüsselsheimer Hütte durch die Waldzone
Gleich ist die Rüsselsheimer Hütte erreicht
Im Aufstieg zum Aussichtspunkt Gahwinden
Steinböcke am Weg nach Gahwinden
Auf Gahwinden - Blick zur Waze und Verpeilspitze im Kaunergrat
Im Frühsommer am Westgrat zur Hohen Geige
Unterwegs auf dem Westgrat zur Hohen Geige
Blick vom Westgrat ins Taschachtal
Kuz vor der Mulde vor dem Gipfel turnt in über 3000 m Höhe eine Steingeiß mit ihrem Kitz durch die Felsen
Blick zum Gipfel
Gipfelaufbau der Hohen Geige
Am Gipfel der Hohen Geige

Die Tour

Für konditionsstarke Bergsteiger, lange Gipfeltour vom Pitztal aus.
Empfehlung: die gastliche Rüsselsheimer Hütte als Stützpunkt nutzen.

Die Tour beginnt am Parkplatz im Pitztal zwischen Weißwald und Plangeroß rechts an der Pitztalstraße gelegen. Von hier aus erfolgt der Aufstieg zur heimeligen Rüsselsheimer Hütte unter den Flanken der Hohen Geige, dem höchsten Gipfel des ruhigen Geigenkamms. Sie ist Start- oder Endpunkt des Mainzer Höhenweges und des Geigenkamm-Höhenweges und somit ein wichtiger Stützpunkt für alle, die hier unterwegs sind. Atemberaubend ist der Ausblick zu den direkt gegenüber liegenden Hauptgipfeln des Kaunergrats, wie Waze, Verpeilspitze und Rofelewand. Sie ist Ausgangspunkt für die Besteigung der Hohen Geige, deren Rundum-Aussicht – und besonders die zu den Gletscherbergen des Ötztaler Weißkamms mit der Ötztaler Wildspitze als höchstem Tiroler Gipfel gerühmt wird. Die interessante und immer aussichtsreiche Aufstiegsroute zur Hohen Geige und führt über den Aussichtspunkt Gahwinden in direkter Linie über den Westgrat zum Gipfel. Der Rückweg erfolgt auf derselben Route.

Autorentipp

Früher Aufbruch wird empfohlen.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1800 hm
Abstieg
1800 hm
Tiefster Punkt 1600 m
Höchster Punkt 3393 m
Dauer
10:00 h
Strecke
13,2 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Natur-Parkplatz an der L36 (Pitztalstraße), 300 m vor Plangeross

Ziel

Natur-Parkplatz an der L36 (Pitztalstraße), 300 m vor Plangeross

Weg

 Vom Parkplatz aus wird die Straße (L36) überquert. Ein Weidegatter führt auf den direkten Aufstiegsweg. Über einen bewachsenen Schuttkegel geht es in Kehren aufwärts, später am rauschenden Kitzlesbach entlang. Es folgt ein Waldabschnitt, anschließend offenes Gelände. Ein Bachübergang ist durch eine Brückenpassage entschärft. Nun in Kehren weiter empor mit zwei kurzen mit Ketten gesicherten Abschnitten. Mit jedem Meter des Anstiegs weitet sich die Aussicht auf das innere Pitztal und zu den markanten Bergen des Kaunergrats. Bald kommt die Hütte in Sicht.Wegen der Länge der Tour wird empfohlen, in der Rüsselsheimer Hütte einzukehren und zu übernachten.
Dann kann es ausgeruht und akklimatisiert, am frühen Morgen an den weiteren Aufstieg gehen.

Der Weg beginnt hinter der Hütte (Hinweistafeln), gleich verlaufend wie der Zustiegsweg zum Mainzer Höhenweg. Dort, wo der Mainzer Höhenweg rechts abzweigt, folgt man dem Weg weiter ein kurzes Stück talein bis zu einem Hinweisschild "Gahwinden, Westgrat Hohe Geige". In Kehren führt der Weg durch Blockwerk weiter empor und zieht sich später leicht ansteigend entlang des Hanges in westlicher Richtung. Achtung beim Begehen einzelner Schuttrinnen, der Weg ist an einigen Stellen mit Ketten gesichert. Die Aussicht wird immer weiter und nach etwa 45 Minuten ist der Aussichtspunkt Gahwinden mit kleinem Gipfelkreuz im Ausläufer des Westgrats der Hohen Geige erreicht. Eine Bank lädt zu einer ausgiebigen Rast mit Rundumschau ein.

Ab Gahwinden folgen wir dem Wegweiser "Westgrat Hohe Geige". Sind anfangs noch Wegspuren im breiten bewachsenen unteren Westgrat vorhanden, geht es dann in das Blockwerk mit griffigen Felsblöcken, Achtung, es gibt einige, die wackeln! Von Markierung zu Markierung immer die leichteste Route wählen. Nach einigen Aufschwüngen im Gratverlauf erreicht man in der Höhe von 3006 m den so genannten Frühstücksplatz, eine weite flache Mulde im Grat mit flachen Gneisplatten, gut geeignet zum Rasten. Vorsicht bei Neuschnee - es gibt hier einige Spalten zwischen den Felsplatten. Gut ausgeruht gilt es nun, eine steilere Passage zu überwinden. Ein kurzer ausgesetzter Grat kann auf der Südseite (rechts) kurz unterhalb des Grates umgangen werden. Wenig später, immer am Westgrat bleibend, erleichtern Stahlseile den Anstieg über ein paar steile Felsplatten, sie führen erneut auf den Grat. Hier ist der Gipfel bereits recht nah zu erkennen und wenig später hat man die Mulde mit kleinem Gletschersee unter dem Gipfelaufbau erreicht. Die Route folgt einem Gletscherrest, der in den kleinen See ausläuft. Auf Schnee bis in das ostseitige Joch und von diesem über Blockwerk zum Gipfel mit schmiedeeisernem Gipfelkreuz und Gipfelbuch. Nach ausgiebiger Gipfelrast mit weiter Rundumsicht, die von den nördlichen Kalkalpen über das Stubai, die Ötztaler, den Ortler und sogar bei klarem Wetter bis zur Bernina reicht, gehts auf die Abstiegsroute, die mit dem Aufstieg identisch ist. Der "Normalweg" durch die Südflanke ist in letzter Zeit nicht mehr zu empfehlen wegen der objektiven Gefahren: Steinschlag - und im Frühsommer steilen Firnrinnen, die überquert werden müssen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit Bahn über Innsbruck oder Arlbergstrecke bis Imst, Postbus stündlich ins Pitztal bis Haltestelle Weißwald oder Plangeroß

Anfahrt

Inntalautobahn A12 oder über Fernpassnach Imst, Pitztal bis Hüttenparkplatz zwischen Weißwald und Plangeroß.

Parken

Hüttenparkplatz zwischen Weißwald und Plangeroß an der Pitztalstraße links.

Weitere Informationen

Ausrüstung

Bergwanderausrüstung, festes Schuhwerk, Kleidung geeignet für Höhen über 3.000 m, Kälte- und Sonnenschutz. Im Frühsommer Pickel und eventuell Steigeisen nützlich. Vorher unbedingt beim Wirt erkundigen.

Sicherheitshinweise

Vorsicht bei Vereisung, Neuschnee. Bei Nässe sind die Felsen durch Flechtenbewuchs schwer begehbar. Bei Gewitter sollte der ehemalige "Normalweg" als Notabstieg gewählt werden.

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