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Steinbildhauer Bernd Stöcker
Quelle: Landkreis Rottal-Inn, Autor: Isabella Enggruber
Beschreibung
Der Bildhauer sucht seine Orientierung durch die künstlerische Arbeit. In dem Maße wie die Skulptur Gestalt annimmt, gewinnt die Orientierung an Form. Dabei ist jede formale Frage auch eine inhaltliche Frage. Mit jeder Gestaltungsentscheidung: welches Material wählt er? Wie ordnet er den Rhythmus der Formen und wie sieht die räumliche Komposition aus? Welche Oberflächengestaltung ergibt sich und welche Details werden ausgearbeitet? Für welche Schwerpunkte in der Komposition entscheidet er sich?
Das Wachsen der Figur unterliegt der ständigen Überprüfung durch den Bildhauer: Welches ist die richtige oder falsche Formenentscheidung, bezogen auf das, was ihm vor Augen schwebt? Man sollte nicht annehmen, dass bei Beginn der Arbeit die Gesamtvorstellung des Bildwerks fest umrissen ist. Im Gegenteil, Stufe um Stufe nähert sich der Bildhauer dem Endzustand. Am Ende ist er selbst erstaunt, was da entstanden ist. Noch ohne Distanz, realisiert er dessen Wirkung erst später. Manchmal erfährt er etwas durch die Resonanz anderer Betrachter, denn bedingt durch deren Distanz, ist für sie das Lesen der Figur nicht selten einfacher.
Im täglichen Leben einer Stadt oder eines Dorfplatzes bildet die Skulptur Widerstand, unterbricht den Alltag und kann Denkanstoß geben. Als statischer Punkt im Gefüge der Stadt wird die Skulptur aus sich heraus und als urbaner Ort in zweifacher Hinsicht zum Orientierungspunkt innerhalb der Stadt und der Gesellschaft.
Bernd Stöcker, März 2012