Start-und Willkommensplatz Immenstadt

Immenstadt bildet mit dem AlpSeeHaus das Eingangstor in den Naturpark Nagelfluhkette. Das Haus selbst ist neben einem Erlebnis- und Lernort auch ein Anschauungsbeispiel für umweltbewusstes Bauen mit regionalen Baustoffen und minimalem Energieverbrauch. Ziel ist, den Besuchern den respektvollen Umgang mit der Natur näherzubringen, um so tiefergehende Naturerlebnisse zu ermöglichen, denn für Naturschutz muss der Mensch nicht von ihr ferngehalten werden.

Die Natur mit anderen Augen sehen

Nun war ich also am Tor zum Naturpark Nagelfluhkette angekommen. Jenem Ort, an dem man sich Zeit nahm, einen tiefergehenden Zugang zur Natur zu bekommen, an dem man hinter die Kulissen des Werdens und Seins schauen und die Entstehungsgeschichte anhand einzelner Spuren nachvollziehen konnte.

Was mir sofort auffiel, war die Tatsache, dass ich eingebunden werden sollte, ein Teil des Naturparks werden sollte. Es ging um mehr als den reinen Naturschutz, der den Menschen möglichst fern von allem halten sollte. Vielmehr fühlte ich mich hier willkommen, zu entdecken, wie ich die Natur erleben und gleichzeitig schützen konnte.

Was ich auf meinem Weg durch den Naturpark erlebte, war das Miteinander von Mensch und Natur. Ich lernte, dass die vielen blühenden Alpwiesen, die die Schönheit der Alpgärten ausmachten, nicht das Produkt der Natur allein waren. Es waren die hiesigen Bergbauern und ihre respektvolle wie sensible landwirtschaftliche Nutzung der Flächen, die sie zum Erblühen brachten und damit auch der Natur halfen.

Und so begann ich, über den Respekt nachzudenken, den ich meiner Umwelt zuteilwerden ließ. Hatte ich je wirklich über meine Grenzen nachgedacht? Wann ich welches Tier auf meinem Weg durch die Landschaft störte? Wann ich in seinen Lebensraum eingriff und ihn beschnitt? Oder wann es wiederum gut und hilfreich war, in die Natur einzugreifen?

Ich wusste, ich kannte die Natur zu wenig, um eine Antwort auf diese Fragen geben zu können. Aber in diesem Naturpark lernte ich ein Stückchen mehr über sie. Je tiefer ich in sein Gebiet vordrang, desto intensiver wurde mein Zugang zu dem, was mich umgab.

Und schließlich begriff ich, dass es mehr eine Kulturlandschaft als ein strenges Naturschutzgebiet war, in der ich mich aufhielt. Eine über Jahrhunderte gewachsene Beziehung zwischen Mensch und Natur hatte sie gestaltet. Und ihre Schönheit hatte sie nur dem Verständnis zu verdanken, das beide Seiten füreinander aufbrachten.