Spielhallen in Bayern: Noch erwünscht oder politisch wegreguliert?

Spielhallen in Bayern: Noch erwünscht oder politisch wegreguliert?

Die bayerische Spielhallenlandschaft befindet sich im Umbruch. Während viele Betreiber in den letzten Jahre massiv in den Erhalt ihrer Standorte und die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften investiert haben, steht die Branche erneut vor entscheidenden Weichenstellungen.

Bayern gilt seit jeher als eines der strengsten Bundesländer für den gewerblichen Glücksspielsektor, doch zwischen Regulierung und Gewerbefreiheit stellt sich die Frage, wie es weitergeht. Der Online-Markt macht zunehmend Konkurrenzdruck und die Spielhallen in Bayern müssen mit finanziellen Einbußen umgehen.

Werden sie langfristig ein Teil des Stadtbildes bleiben oder plant die Politik eine langsame Austrocknung des Angebots?

Die aktuellen Regelungen zu Spielhallen in Bayern

Wenn du in Bayern an Glücksspielen teilnehmen möchtest, hast du aktuell drei Möglichkeiten. Dir stehen die staatlichen Spielbanken mit ihrem Automaten- und Tischspielangebot zur Verfügung und zusätzlich bieten lizenzierte und seriöse Anbieter ein großzügiges Angebot. ImOnline Casino bist du ortsungebunden und nicht auf Öffnungszeiten und Standorte angewiesen. Die dritte Möglichkeit sind die noch vorhandenen Spielotheken, bei denen sich alles ums Automatenspiel dreht. Die Anzahl an Spielautomaten in Gaststätten ist bereits deutlich zurückgegangen.

Grundlage für den Betrieb von Spielhallen in Bayern ist dasGesetz zur Ausführung des Staatsvertrags zum Glücksspielwesen in Deutschland. Es konkretisiert den 2021 in Kraft getretenen Glücksspielstaatsvertrag und legt fest, unter welchen Bedingungen Spielhallen betrieben und Konzessionen verlängert werden dürfen.

In Bayern gehören die Lokalitäten nach dem Ausführungsgesetz zu den erlaubnispflichtigen Gewerben. Nur mit gültiger Konzession ist der Betrieb erlaubt, die erforderlichen Genehmigungen werden befristet vergeben. Bislang dürfen noch viele der Betriebe bis zum 30. Juni 2031 weiterlaufen, sofern sie bereits nach der Übergangsregelung betrieben werden.

Erste Befristungen laufen aber schon 2026 aus. Das bedeutet, dass die Betreiber frühzeitig neue Anträge stellen und strengere Anforderungen erfüllen müssen. Diese dienen unter anderem dazu, dieGesellschaft zu schützen und illegale Angebote einzudämmen.

Das Bundesland Bayern stehtlaut Kriminalstatistik an letzter Stelle, wenn es um Kriminalität im Spielhallenwesen geht. Einer der Gründe könnten die strengen gesetzlichen Vorgaben sein, die aus Betreibersicht aber auch Schwierigkeiten machen.

Gesetzliche Vorgaben zu Spielhallen in Bayern

Besonders prägnant ist die Abstandsregelung in Bayern. Zwischen zwei Spielhallen muss ein Mindestabstand von 500 Metern Luftlinie eingehalten werden. Zudem gilt ein Mindestabstand von 250 Metern zu Jugendeinrichtungen. Nur in Ausnahmefällen und bei Übergangsregelungen sind Abweichungen möglich.

Im Inneren der Spielhalle gibt es weitere exakte Vorgaben. Die Spielverordnung des Bundes schreibt sowohl technische als auch räumliche Standards vor:

  • Pro Raum dürfen maximal 12 Automaten stehen.
  • Spieler müssen jederzeit den Überblick über das gesamte Spielgeschehen behalten können.
  • Sicherheitsmaßnahmen wie Videoüberwachung und Zugangskontrollen sind Pflicht.
  • Alkoholausschank ist in allen Spielhallen verboten.

Die Betreiber müssen zudem ein Sozialkonzept vorlegen, das auf die Prävention von Spielsucht ausgelegt ist. Das Personal muss geschult werden, was ein weiteres Problem darstellt. Die Personaldichte ist bereits dünn, es wird immer schwieriger, passende Angestellte zu finden.

Bayern verfolgt ein ausgesprochen konservatives Glücksspielverständnis, das auf den Schutz der Bevölkerung und die Begrenzung von Spielsucht ausgelegt ist. Kommunen setzen Genehmigungen nur sehr restriktiv um. Selbst etablierte Betriebe stehen unter Druck, wenn ihre Abstände zu anderen Einrichtungen oder ihre Ausstattung nicht mehr den heutigen Vorgaben entsprechen.

Welche Ziele verfolgt die Politik mit Bayerns Spielhallen?

Offiziell hat die bayerische Staatsregierung bislang kein vollständiges Verbot von Spielhallen angekündigt oder geplant. Stattdessen möchte man die Zahl der Standorte begrenzen und bestehende Betriebe zu mehr Transparenz und Prävention verpflichten. Das Hauptziel besteht darin, problematisches Spielverhalten einzudämmen und einen sozialverträglichen Glücksspielmarkt zu gestalten.

Bayerns Innenministerium verweist regelmäßig auf den Kanalisierungsauftrag des Glücksspielstaatsvertrags. Glücksspiele sind zwar erlaubt, müssen aber so gesteuert sein, dass sie in legale und kontrollierte Bahnen gelenkt werden. Die Politik will keinen Wildwuchs von Spielhallen unterstützen, sondern setzt auf streng überwachte Betriebe mit begrenztem Angebot.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt beim Ausschluss gesperrter Spieler. Bayern hat striktere Vorgaben zur Spieleridentifikation eingeführt, um gesperrte Spieler und minderjährige Personen konsequent auszuschließen. Viele Spielhallen müssen oder mussten deshalb teure Zutrittssysteme installieren, um Ausweise elektronisch zu prüfen. Hinzu kommen die ständig steigenden Miet- und Personalkosten, was die wirtschaftliche Rentabilität für die Betreiber schwächt.

Auch die Kommunen stehen vor einem Spannungsfeld. Sie profitieren einerseits von den bereitgestellten Arbeitsplätzen und den eingenommenen Gewerbesteuern, andererseits herrscht politischer Druck, der das „Stadtbild“ entlasten soll. In Städten wie München und Regensburg wurden bereits Maßnahmen ergriffen, um die Anzahl der Spielhallen zu reduzieren. Gängigstes Prozedere ist die Nichtverlängerung von Genehmigungen nach Ablauf der Befristung.

Wie stark ist der Konkurrenzdruck des Online-Marktes?

Ein entscheidender Faktor für die Zukunft der stationären Spielhallen ist die wachsende Konkurrenz im Internet. Der Online-Glücksspielmarkt boomt, nicht zuletzt aufgrund der seit 2021 erlaubten Lizenzierung von Online-Spielautomaten und virtuellen Spielhallen in Deutschland.

Nach Schätzungen der Glücksspielbehörden ist das Online-Segment inzwischen der größte Teilmarkt im legalen Glücksspiel, allumfassender Spitzenreiter bleiben Lotterien. Anbieter mit deutscher Lizenz dürfen virtuelle Automatenspiele anbieten, die Betriebskosten sind meist deutlich geringer als bei stationären Betreibern. Das Online-Spiel ist jederzeit verfügbar, zeitlich unbeschränkt und verlangt keine physische Anwesenheit vor Ort.

Für bayerische Spielhallen bedeutet das einen massiven Wettbewerbsdruck. Stationäre Betreiber müssen Öffnungszeiten einhalten, Mietverträge bekommen und erfüllen und Personal abstellen. Online-Casinos agieren mit zentralisierten Servern und deutlich reduziertem Personalaufwand.

Hinzu kommt eine klare Verlagerung der Zielgruppen. Gerade jüngere Spieler bevorzugen immer häufiger digitale Angebote, da sie Bequemlichkeit und Bonusprogramme bieten. Die stationären Spielhallen leiden hingegen weiterhin unter einem Imageproblem. Viele betrachten sie als Störfaktor des Stadtbildes, die Zielgruppe selbst sieht sie als überreguliert und unattraktiv im Vergleich zum Online-Spiel.

Durch die Automatenbegrenzung auf zwölf Geräte pro Raum sind nicht immer freie Plätze garantiert. Es kann dir als Spieler also quasi passieren, dass du vor Ort bist und hast keine Spielgelegenheit. Je dünner die Decke an Spielhallen in Bayern wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit. Spätestens dann fällen viele Spieler die Entscheidung für ein Online-Angebot und wer damit einmal angefangen hat, bleibt meist auch zu Ungunsten der landbasierten Anbieter dort.

Langfristig wird sich das Stadtbild in ganz Deutschland bezüglich Spielhallen verändern. Auch wenn Bayern die restriktivsten Vorgaben hat, sind allein die Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrags darauf ausgelegt, Spielhallen zumindest einzudämmen. Spielhallen sind von den Maßnahmen weniger stark betroffen, hier gibt es auch in Bayern ein ordentliches und staatlich reguliertes Angebot.

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