Österreich
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Schpiicher (Speicherhaus)
Quelle: Kleinwalsertal, Autor: Kleinwalsertal Tourismus eGen
Beschreibung
Bis vor etwa 200 Jahren zählte der freistehende Speicher für die Lagerung von Korn, Mehl und anderen Nahrungsmitteln zu jedem Walser Bauernhof.
Vorratswirtschaft gehörte zum Merkmal bäuerlicher Lebenshaltung und bildete für die auf sich allein gestellten Walser eine wesentliche Voraussetzung ihrer Existenz. Im Laufe des 18. Jahrhunderts verschwanden die Speicher infolge der Entwicklung von Wirtschaft, Handel und Verkehr. Durch Lawinen Zerstörte wurden nicht wieder aufgebaut.
Der Speicher war meist in einiger Entfernung von den übrigen Gebäuden platziert und in der typischen Holzstrickbauweise erstellt. Er stand in der Regel auf Holzpfählen, die mit Steinplatten („Muusschtei“) belegt waren zum Schutz gegen unliebsame Nager. Nachweislich ist diese Form des Speicherhauses vom Wallis (Schweiz) übernommen worden. Bis zum Jahre 1949 stand ein solches stilechtes Stück Walser Baukultur in Hirschegg unterhalb der Bushaltestelle „Adler“, wo er zeitweise als Arrest diente. Im Herbst 1997 wurde auf Initiative des Ortsausschusses dieser Speicher unweit des ursprünglichen Standortes gebaut.