Aufstieg
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1045 hm |
Abstieg
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335 hm |
Tiefster Punkt | 1364 m |
Höchster Punkt | 2324 m |
Dauer
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5:40 h |
Strecke
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12,0 km |
Schneeschuhtour von Kaisers zur Leutkircher Hütte
Quelle: DAV Sektion Dresden, Autor: Falk Klingspor
Die Tour
Für zwei Tage mit Übernachtung im Winterraum der Leutkircher Hütte führt diese Tour von Kaisers aus durch das malerische Almajurtal und am Ende unterhalb des Stanskogels auf die Leutkircher Hütte und zurück.
Ja, es ist unsere Lieblingsschneeschuhtour in den Lechtaler Alpen - lang, anstrengend und in hochalpinem Ambiente ein Genuss. Voraussetzung sind sichere Bedingungen für zwei Tage. Lange, ebene aber auch viele steile Höhenmeter durch bewaldetes sowie hochalpines, freies Steilgelände sind zu bewältigen. Sichtachsen, Bachläufe, Gipfel und Talblicke entschädigen für die Anstrengung reichlich.
Autorentipp
Kaisers ist als höchstgelegene, stets bewohnte Gemeinde Österreichs nett anzuschauen. Es ist erstaunlich, wo der Mensch dem Hochgebirge noch Landwirtschaft abringt. Bei weiter Anreise empfehlen sich die notwendigen Zwischenübernachtungen im Edelweishaus des DAV Stuttgart oder die Pension Vallugablick. Beide Häuser bieten gutes Essen, liebevolle Betreuung und einen Parkplatz. Das Tourengebiet Kaisers hat Potential für mehrere Tourentage für kurze und auch sehr lange Touren. Als Schneeschuhtourengeher wird man auch mit hohem Anspruch glücklich.
Info
Karte
Wegbeschreibung
Start
Kaisers, Lechtaler Alpen
Ziel
Kaisers, Lechtaler Alpen
Weg
Man startet an der Pension Vallugablick in Kaisers. Direkt am Gasthof mit freiem Blick in den Taleingang des Almajurtales die steile Wiese hinab zum letzten Bauernhof am Boden. Dem Almweg folgt man nun bis zum Kaiserbach. Nach der Brücke wendet man sich scharf rechts und geht entlang des Almajurbaches ins Tal. Nach einem kurzen steilen Anstieg durch Wald erreicht man schon bald den breiten ausgeprägten Talboden des mittleren und hinteren Almajurtales. Mit zunehmender Strecke gibt das Tal immer mehr von der Valluga zu sehen. Nach erreichen der Bodenalm ist es Zeit für eine Pause vor dem steilen Anstieg zur Almajuralm. Dem Sommerweg zur Leutkircher Hütte folgend geht es nun steil bergan bis zur Almajuralm. Dieser Weg wird oft begangen und sollte gut gespurt sein. Hier ist nochmals gute Gelegenheit für eine kurze Trinkpause und die in Augenscheinnahme des nun folgenden Geländes. Ab hier ist die Lawinengefahr nicht mehr zu unterschätzen. Die steilen Hänge parallel des Schweinpleis wollen bei sicheren Verhältnissen begangen sein. Ab dem Bösen Tritt wendet man sich der Sterte zu, das Gelände wird flach und man kann eine Jaghütte sehen. Diese Jagdhütte bietet wiederum gute Orientierung und dann auch einen Pausenplatz mit 360°-Spitzenpanorama auf die Algäuer-, Lechtaleralpen und den Verwall. Ab hier nicht weiter der Richtung des Sommerweges folgen. Neben einigem an Gegenanstieg spart man sich dann auch, in der Regel, stark eingewehtes Gelände. Man startet Richtung Ostnordost und geht in Richtung Sterte (Flurname auf der AV-Karte). Quert rechts unter ihr leicht ansteigend entlang und weiter rechtshaltend unter dem Hirchpleiskopf Richtung Hohe Tagwaide. Nun dort angekommen steigt man, über die oft teilweise abgeblasene breite Felsrippe, südwestwärts zum Winterjöchel und damit zur Hütte ab. Wenig oberhalb der Hütte steht der Winterraum. Mit AV-Winterraumschlüssel hat man problemlos Zugang. Verpresster Schnee hinter der Sicherheitstür erschwert vielleicht das Drehen des Schlüssels im Schloss. Einige Klagen dazu haben wir im Hüttenbuch gefunden. Ich denke, damit muss man im Winter immer mal rechnen. Mit der Schulter gegen die Tür gedrückt, lies sich der Schlüssel ohne Gewaltanwendung locker drehen und man muss keine Scheehöhle für die Nacht schaufeln.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
bis Reutte mit Bahn
bis Steeg Postbus
ab hier Taxi, leider fährt der Postbus nicht bis Kaisers
Anfahrt
mit dem PKW bis Kaisers
Parken
Parkplatz am Edelweishaus
Parkplatz an der Pension Vallugablick, 2.-€ Parkgebühr bei der Pensionswirtin bitte unbedingt melden. Man verdient sich in Kaisers keine Millionen. Bei einer Einkehr nach der Tour, Bier, frisch gebackener Kuchen, Speck mit Spiegelei, Suppe wurde uns der kleine Obulus zum Parken erlassen. Die Wirtin hat ein ehrliches Interesse an den Tourengehern und auch gute Kenntnisse zu ihren Bergen.
Weitere Informationen
Zeit- und Wegangaben des o.g. Skitourenführers sind sehr nützlich. Im Aufstieg sind die Zeitangaben brauchbar, im Abstieg ist man natürlich etwas länger unterwegs als der durchschnittliche Skitourengeher.
Die Holzvorräte auf der Hütte sind Hubschrauberholz. Die Sektion Leutkirch und die netten Wirtsleute bitten um sparsamen Verbrauch. Für den gemütlichen Teil sowie ausreichend Wasser aus geschmolzenem Schnee, hatte ich zwei gepresste Holzspänebrikettes auf sowie drei Braunkohlebrikettes im Rucksack. Mancher mag lachen - meine Frau hat es gefreut.
Leider ist es so, dass heute für viele die Wärme aus dem Heizkörper an der Wand kommt. Ich fand die Hinweise zum Heizen mit dem Festbrennstoffofen sehr passend. Also nicht die Hütte abfackeln.
Unser Dank geht an die Sektion Leutkirch und die Wirtsleute für die saubere, gemütliche und praktische Hütte-Winterraum.
Ausrüstung
Volle Winterausrüstung bezüglich:
LVS-Gerät, Sonde, Schaufel, Teleskopstöcke mit großem Teller
Stirnlampe
entsprechende Kleidung- auch für Notfälle, Biwaksack, wintertaugliche Bergstiefel, Gamaschen
Hochgebirgstaugliche Schneeschuhe mit Harscheisen - am besten Vollkunststoff mit Verlängerung, sogenannte Classics sind nicht geeignet!
Daunenschlafsack
Sicherheitshinweise
Lawinenlage beachten, Wetter, stabile Bedingungen für die gewählten zwei Tage
Das Almajurtal ist durch seine Seitentäler selbst lawinengefährdet. Wir hatten bisher stets Lawinenkegel zu überqueren. LVS und Partnercheck ist schon ab Kaisers obligatorisch.
Die steilen Hänge parallel zum Schweinpleis sind bei unpassender Lawinenlage problematisch. Der Aufstieg über die Nachtwaide und die damit verbundene Querung unterhalb des Fallersteiskopfes sollte mit Schneeschuhen gemieden werden.
Es ist in jedem Fall eine realistische Einschätzung zur Gesamtdauer bis zur Hütte notwendig. Je nach Schneelage und Spurarbeit braucht es Zeit und Geduld. Wir sind 08.30 an der Pension Vallugablick gestartet und waren mit Pausen und Fotohalts bei guter Schneelage, wenig Spurarbeit und guter Sicht gegen 16.00 Uhr auf der Hütte.