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Schloss Gereuth
Quelle: Urlaubsregion Coburg.Rennsteig, Autor: Martina Rohner
Foto: Grafik Design 25, Urlaubsregion Coburg.Rennsteig
Beschreibung
Territorialfürsten wie die Herren von Schloss Gereuth gewährten gegen ein jährliches „Schutzgeld“ und weitere Abgaben einzelnen Juden oder jüdischen Gemeinden die befristete Niederlassung. Dieses „Schutzjuden“-System galt bis Ende des 18. Jahrhunderts.
1705 übernahm der Würzburger Fürstbischof Johann Philipp von Greiffenclau (1699–1719) mit dem Rittergut zu Gereuth auch Besitzungen in Memmelsdorf. Die von Greiffenclau wurden die „Schutzherren“ der dortigen Juden. Ihre Helmzier, die Greiffenklaue, findet man daher nicht nur am Schloss Gereuth, sondern auch an der Memmelsdorfer Synagoge.
Der Würzburger Hofbankier Jakob Hirsch (1765–1840) erwarb 1815 das Schloss Gereuth und damit als erster deutscher Jude die damit verbundene Patrimonialgerichtsbarkeit. Diese Gerichte adeliger Grundherren bestanden in Bayern bis 1848. Das Schloss blieb bis 1859 im Besitz der 1818 geadelten von Hirsch auf Gereuth.