Rundtour um Kaprun - Etappe 5: Heinrich-Schwaiger-Haus - Gleiwitzer Hütte

Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Redaktion DAV-Panorama

Aufbruch vom Schwaigerhaus zur Königsetappe; die Gletscher leuchten schon.
Der Wasserfallbodensee liegt noch im Schatten unter dem Kitzsteinhorn.
Die Bratschenflanke des Hohen Tenn vor Wiesbachhorn und Tauernseen
Kaum zu glauben, dass durch diese Flanke der Weg zum Hohen Tenn verläuft.
Vom Kempsenkopf nach Osten reihen sich die Hohen und Niederen Tauern.
Schwindelfreiheit ist gefragt auf dem felsigen Grat vom Kempsenkopf zum Hohen Tenn.
Finaler Höhepunkt: auf dem Gipfel des Hohen Tenn über dem Mooserbodensee
Im Reich von Schutt und Bratschen: Abstieg vom Hohen Tenn, Blick auf Zell am See
Bergsteiger am Hohen Tenn; vom Kempsenkopf nach rechts geht der Weiterweg.
Der senkrechte Aufschwung zum Kleinen Tenn wird durch Drahtseile erleichtert.
Auf teilweise schmalem Grat verläuft der Weg vom Kempsenkopf zur Gleiwitzer Hütte.
Der Gleiwitzer Höhenweg ist luftig und mit einigen Drahtseilen gesichert.
Eindrucksvoll steil und haltlos ist die Klettersteigpassage an der Jägerscharte.
Endlich geschafft! Der Anstieg zum Schwaigerhaus zieht sich in der Mittagssonne.

Die Tour

Der Übergang zur Gleiwitzer Hütte ist die Schlüsseletappe der weiten Rundtour über Kaprun, zumindest wenn man die optionalen Gipfelbesteigungen außer Acht lässt. Häufig ist der Weg überraschend ausgesetzt. Doch die grandiose Hochgebirgsszenerie lohnt jede Anstrengung.

Lang und vor allem auch bergsteigerisch anspruchsvoll zeigt sich der hochalpine Übergang vom Heinrich-Schwaiger-Haus zur Gleiwitzer Hütte. Vom teils nur meterbreiten, sandigen Grat über steile Gras- und Felsflanken bis hin zu blumenübersäten Bergwiesen ist hier alles geboten. Dazwischen warten einige Klettersteigpassagen durch mal mehr, mal weniger plattigen Fels. Und für alle Gipfelaspiranten liegt mit dem Hohen Tenn ein weiterer lohnender Dreitausender quasi auf dem Weg. Allerdings sollte dieser hinsichtlich Schwierigkeit und Zeitaufwand nicht unterschätzt werden.

Autorentipp

Für konditionsstarke und alpin erfahrene Bergsteiger ist die Besteigung des Hohen Tenns eine lohnende Gipfeloption! (Achtung: Hochtour WS mit Kletterstellen I-II und KS B)

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1000 hm
Abstieg
1630 hm
Tiefster Punkt Kalte Pein
2035 m
Höchster Punkt Hoher Tenn
3368 m
Dauer
9:00 h
Strecke
15,8 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Heinrich-Schwaiger-Haus

Ziel

Gleiwitzer Hütte

Weg

Vom Heinrich-Schwaiger-Haus (2802 m) zunächst knapp 750 Höhenmeter in Richtung Stausee Mooserboden absteigen, bis kurz oberhalb des Sees der Max-Hirschl-Weg rechts abzweigt. Diesem flach unterhalb des Großen Wiesbachhorns querend folgen. Nach der Überquerung des Wielingerbachs mäßig ansteigend hinauf zur Verflachung des Hausebenrückens. Nun durch immer steiler werdende Gras- und Bratschenflanken in engen Serpentinen aufwärts in Richtung Kempsenkopf. Zuletzt durch eine drahtseilversicherte Rinne zum Kempsenkopf (3090 m) aufsteigen. Wer will, kann hier zum Hohen Tenn (3368 m) abzweigen. Andernfalls dem teils schmalen, sandigen Kamm (teilweise versichert) nach Norden zur Oberen Jägerscharte (2752 m) folgen. Von hier durch extrem steile Grashänge in Richtung Untere Jägerscharte (2470 m) absteigen. Nach einer längeren Klettersteigpassage (KS A/B) durch eine steile, ebenfalls gesicherte Rinne hinab ins Ochsenkar. Nun flach über blumenreiche Wiesen zur Gleiwitzer Hütte (2176 m).

Besteigung des Hohen Tenns (Hochtour, Schwierigkeit WS):

Vom Kempsenkopf (3090 m) eine sandige Rinne (Drahtseile) abklettern, dann weiter dem teils felsigen Gratverlauf folgend über den Bauernbrachkopf (3125 m) zum Hirzbachtörl (3046 m). Über senkrechte Stufen und einen engen Kamin (KS B) sehr steil hinauf zum Kleinen Tenn (3158 m). Kurzer Abstieg, dann durch leichtes Blockgelände in Richtung Schneespitz (3317 m) aufsteigen. Je nach Verhältnissen entweder unter diesem querend oder über diesen hinweg zum Gipfelgrat des Hohen Tenn queren. Zuletzt in leichter, stellenweise ausgesetzter Blockkletterei (I-II) auf den Gipfel (3368 m). Abstieg wie Aufstieg.

ca. 510 hm ab Kempsenkopf, zusätzlicher Zeitaufwand: 2,5-3 Stunden

Weitere Informationen

Heinrich-Schwaiger-Haus: www.davplus.de/heinrich-schwaiger-haus

Gleiwitzer Hütte: www.gleiwitzerhuette.at

Ausrüstung

Normale Bergtourenausrüstung mit festen Bergschuhen. Für die Besteigung des Hohen Tenn können je nach Verhältnissen Steigeisen sinnvoll sein.

Sicherheitshinweise

Ausgezeichnete Kondition, alpine Erfahrung sowie Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit erforderlich (Klettersteig-Passagen A/B). Schattseitig ist bis in den Sommer mit Schneefeldern zu rechnen. Nur bei guten und sicheren Wetterverhältnissen begehen. Am Hohen Tenn Kletterstellen bis II.

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