Eva-Magdalena-Straße 3, 4322 Windhaag bei Perg, Österreich
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Pfarrkirche Windhaag
Beschreibung
Durch das Portal gelangt man in eine zweijochige Vorhalle, von der je eine Tür in das Läuthaus, in den unteren Kreuzgang und in den Kirchenraum führt. Diese ist eine gut überschaubare Saalkirche. Sie ist einschiffig und weist sechs Joche auf. Das Licht fällt von Süden durch zwei übereinander angeordnete Fensterreihen in den Raum.
Die Empore im Westen ruht auf vier schlanken Granitsäulen und diente während der Klosterzeit als Chorraum für die Nonnen.
Der Altarraum im Osten ist im Vergleich zum Langhaus niedriger und seitlich eingerückt. In der Anlage ist er dreijochig und hat einen geraden Chorabschluss. Die beiden Hochaltarbilder sind ein Werk Johann Wolfgang Dallingers aus der Zeit um 1690 und stellen Szenen aus dem Leben der Kirchenpatronin dar. Das Hauptgemälde, das die Aufnahme der Heiligen in den Himmel zeigt, wurde im vorigen Jahrhundert z.T. übermalt. Anlässlich der Innenrenovierung der Kirche im Jahr 1984 stellte der Restaurator Friedrich Fuchs die ursprüngliche Form wieder her. Der Hochaltartabernakel stammt aus dem Jahre 1913 und ist ein Werk des Braunauer Künstlers Georg Wagner. Der alte Hochaltartabernakel wurde nach einer vorherigen Restaurierung in den linken Seitenaltar eingepasst. An der Nordwand des Altarraumes steht in einer Mauernische eine gute Barockplastik des heiligen Florian. Sie ist eine Stiftung einer wohltätigen Nonne aus dem Jahr 1738.
Pfarrkirche InnenansichtDer linke Seitenaltar ist dem heiligen Dominikus geweiht, der im Hauptbild mit der Gottesmutter dargestellt ist. Das Oberbild zeigt die Überreichung des Rosenkranzes an den Heiligen. Die den Altar flankierenden Heiligengestalten aus dem Dominikanerinnenorden sind nicht identifizierbar. Als gute Plastik ist die Abschlussfigur des Heiligen Michaels hervorzuheben. Von ausgezeichneter Qualität ist eine spätgotische Madonnenstatue. Nach einer Übermalung im 19. Jahrhundert stellte eine Renovierung im Jahr 1979 die frühereForm wieder her.
Die Faltengebung, der Gesichtsausdruck und die Engel zu Füßen Mariens lassen ein Frühwerk von Hans Leinberger aus der Zeit um 1510 erkennen.
Die Plastik ist wohl der einzige verbliebene Rest aus den Kunstschätzen der ehemaligen Schlosskapelle von Windhaag, die Anna Prager zu Beginn des 16. Jahrhunderts neu ausgestalten ließ.
Der rechte Seitenaltar ist der Heiligen Agnes von Monte Policiano geweiht. Haupt- und Oberbild zeigen ähnliche Motive, nämlich die Darstellung der Heiligen mit der Gottesmutter. Von den Figuren sind erwähnenswert ein Schutzengel als Abschlussfigur und die Darstellung eines Schmerzensmannes, der sich unter einem baldachinartigen Aussetzungsthron befindet, der ein Geschenk Maria Theresias an die Nonnen von Windhaag ist und innen eigenhändig gestickte Handarbeiten der Kaiserin aufweist.
An der Nordwand des Langhauses befinden sich die Kanzel und die Darstellung der Schmerzensmutter aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Auf der linken Seite des Langhauses steht unter der Empore ein schöner Weihnachtsaltar, früher auch Taufaltar genannt. Das Altarbild, dass die Geburt Christi darstellt, flankieren die Statuen der heiligen Maria Magdalena (links) und der heiligen Katharina (rechts). Bemerkenswert ist auch die Abschlussfigur Maria mit dem Kind. Alle diese erwähnten Plastiken stammen aus der Zeit um 1700. In der ehemaligen Klosterkirche fanden in der Zeit von 1706 bis 1738 Bestattungen statt. Die Bestatteten waren vor allem geistlichen Standes: Beim Weihwasserstein rechts am Kircheneingang wurde P. Ambrosius Glöckl bestattet, gebürtig aus Graz, Beichtvater und Prediger im Kloster, gestorben am 09. März 1706. An ihn erinnert die anlässlich der Kirchenausmalung 1984 entdeckte Inschrift an der Kirchensüdwand unterhalb der Empore. Im Altarraum unter der Ampel liegt P. Ambrosius Seidl, Beichtvater durch 18 Jahre im Kloster, gestorben am 30. März 1733. Die an ihn erinnernde Grabplatte ist in der Kirche noch erhalten.
Anlässlich der Kirchenausmalung wurden 1984 die auf die Süd- und Nordwand aufgemalten Apostelkreuze entdeckt und aufgefrischt. An der Nordseite des Langhauses schließt ein oberer und unterer Kreuzgang an. Er wurde nach der Klosteraufhebung mit der Kirche baulich vereinigt, um die im unteren Kreuzgang sich befindende Nonnengruft nicht profanieren zu müssen. Die Gruft selber ist leer. Dort wurde im Jahr 1931 ein Altar aus Granitsteinen errichtet und mit einer Steinplatte abgedeckt. In den geschaffenen Hohlraum wurden die Gebeine der bestatteten Nonnen gebettet. Laut Totenbuch starben in der Zeit von 1676 bis 1830 75 Dominikanerinnen.