Pfarrkirche St. Martin in Kematen

Quelle: Chiemsee-Alpenland, Autor: Chiemsee-Alpenland Tourismus

Pfarrkirche St. Martin in Kematen
Altar der Kirche

Beschreibung

Eine bedeutsame Kirche...

Im Verzeichnis des fünften Freisinger Bischofs Hitto (811-835) befindet sich eine Kirche in Premrain, von der es heute keinerlei Spuren mehr gibt. Aber im Jahre 1141 weihte Bischof Otto I. von Freising in Kematen dem hl. Martinus eine Kirche mit markantem Sattelturm, die etwa 100 Jahre den Rang einer Pfarrkirche einnahm. 1318 musste Kematen seine Pfarrrechte an Irschenberg abtreten und wurde zur Filialgemeinde. Seit dieser Zeit wurde die Seelsorge gemeinsam mit Dettendorf durch einem der 90 Irschenberger Kooperatoren wahrgenommen, die über 600 Jahre lang vom Berg herunter stiegen, um im Sommer wie im Winter, bei Wind und Wetter, Eis und Schnee ihren gottgefälligen Dienst wahrzunehmen.

Der sehnliche Wunsch wieder einen ortsansässigen Pfarrer zu bekommen, blieb über Jahrhunderte lebendig und verlangte unter den Gläubigen große Opferbereitschaft. Um 1900 wurde in Kematen ein Pfründeverein gegründet mit dem Ziel, die finanziellen Voraussetzungen für Wohnung und Lebensunterhalt eines eigenen Pfarrers zu schaffen, das schließlich in den Bau eines Priesterhauses mündete. 1917 stand es einem Geistlichen zu Verfügung und verhalf Kematen zur selbständigen Expositur. Die Stelle des Expositus nahm Josef Herzinger, Benefiziat aus Au ein, der 1919 auch Pfarrer wurde, als Kematen-Dettendorf wieder zur eigenständigen Pfarrei erhoben wurde.

Der ursprünglich romanische Hallenbau der Kirche erfuhr im Laufe seiner Geschichte eine Vielzahl von Um- und Anbauten. Vorherrschend ist der späte Barock, nur der Turm blieb unverändert gotisch. 1920/21 wurde St. Martin von dem Kirchenmaler Heigl und dem Bildhauer Köglsberger, beide aus Bad Aibling, restauriert.

Der Hochaltar von 1817 trägt die Figur des Kirchenpatrons, flankiert vom hl. Antonius mit dem Jesuskind und vom hl. Leonhard in Lebensgröße. Auf dem Altarauszug, eingerahmt von zwei großen Engeln, hebt Gottvater segnend die Hand.

Die Verehrung des hl. Leonhard hat den seit alters her gepflegten Brauch der Pferdeumritte und Wagenumfahrten bis in unsere Zeit erhalten. Der letzte fand 1951 statt.

Bemerkenswert sind ein sechseckiger Taufstein aus Marmor aus dem Jahr 1526 im Chorraum und die aus dieser Zeit stammende gefasste, schöne Holzfigur der hl. Apolonia, die an der linken Wandseite angebracht ist. Zwei halblebensgroße Skulpturen, aus dem 18. Jahrhundert,  zeigen die hl. Barbara und die hl. Katharina (Rad). Johann Martin Heigl hat das Deckenfresko über dem Altarraum gefertigt. Neben der Sakristei stehen die Figuren der Wilpartinger Märtyrer, der hl. Marinus und der hl. Anian. Fünf Gemälde aus dem 17. Jahrhundert an der Empore befassen sich mit dem Leben des hl. Martins. Schließlich sind noch einige kleine, bunte Glasfenster bemerkenswert, zum Teil als Überbleibsel aus dem 14. Jahrhundert (hl. Martin).

Alljährlich wird für die beiden Kartage das "Heilige Grab" errichtet und lädt mit bunten Farbkugeln beleuchtet, Gläubige zum stillen Gebet ein. Das Grab wurde erstmals 2005 nach über 60 Jahren wieder aufgebaut.

Kontakt

Dettendorfer Str. 2, 83075 Au bei Bad Aibling, Deutschland
+49 8064 903540
+49 (0)8064 903545
st-martin.au@ebmuc.de

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