Schwierigkeit |
schwer
|
Aufstieg
|
1800 hm |
Abstieg
|
1800 hm |
Tiefster Punkt | 1178 m |
Höchster Punkt |
Namloser Wetterspitze 2553 m |
Dauer
|
5:00 h |
Strecke
|
17,6 km |
Namloser Wetterspitze und Weittal-Sattel – grandiose Schitour in den Lechtaler Alpen
Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl
Die Tour
Die Namloser Wetterspitze zählt mit ihren 2.553 m zwar nicht zu höchsten Berggipfeln in den Lechtaler Alpen, aber mit Sicherheit zu den imposantesten Berggestalten. Diese gewaltige Bergpyramide hat zwei unterschiedliche Gesichter: die Nordseite felsdurchsetzt, schroff und unnahbar, die Südseite mit ihrer 400 Höhenmeter langen Gipfelflanke wenig felsdurchsetzt und durchaus gutmütig.
Von den Parkplätzen am Eingang in das Sommerbergtal führt der erste Teil des Anstieges sehr flach zum größten Almdorf Tirols, den Fallerschein-Almen. Anschließend über sanfte Hänge bis zum Beginn des tiefen Einschnittes des Sommerbergbaches. Über den Sommerweg bis zum weit ausladenden Becken der Sommerbergalm-Weideflächen. Sanft ansteigend bis zur Almhütte und anschließend durch "d‘ Wanne" hinauf zum Sattel bzw. zur Südflanke der Namloser Wetterspitze. Über diese nun ca. 400 HM in zahlreichen Spitzkehren bis zum Gipfel.
Zusätzlich bietet sich nach einer Abfahrt von der Namloser Wetterspitze noch ein zusätzlicher Aufstieg zum Weittal-Sattel bzw. zum Vorgipfel des Egger Muttekopfes an. Von der Almhütte auf 1752 m über das ausgeprägte Kar zum Sattel (2043 m). Weiter rechterhand immer steiler werdend hinauf zur Kote 2235 m.
Autorentipp
Besonders im Frühjahr und nach kalten Nächten bietet die Schitour auf die Namloser Wetterspitze herrlichen Firngenuss. Gleichzeitig warten die Nordhänge oft noch mit herrlichen Pulver auf. Da die Namloser Wetterspitze sehr bekannt, beliebt und gerade an den Wochenenden von zahlreichen Schitourengehern begangen wird, sollte man die Namloser Wetterspitze an einem schönen Wochentag besteigen.
Info
Karte
Details
Kondition
|
|
Erlebnis
|
|
Landschaft
|
|
Gefahrenpotential
|
|
Technik | |
Exposition |
N
O
S
W
|
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Parkplatz "Hohe Brugg'n" (1178 m)
Ziel
Parkplatz "Hohe Brugg'n" (1178 m)
Weg
Wir starten von den Parkplätzen bei der "Hohe Brugg’n" (1178 m) und gelangen ohne viel Höhengewinn schon bald in das Sommerbergtal. Nach knapp 2 km und ca. 120 Höhenmeter erreichen wir das beeindruckende Almdorf Fallerschein (1302 m; größtes Almdorf Tirols). Wir passieren die zahlreichen Almhütten und genießen den weiteren Anstieg über das freie Schigelände und den durchwegs sanften Hängen. Auf ca. 1460 m treten wir in den Spitzeggwald ein. Die Hänge werden nun steiler und entlang des Sommerweges führt uns der Weiterweg hoch über dem steilen Graben des Sommerbergbaches mitunter recht unangenehm (im Frühjahr ist dieser Abschnitt gerne vereist) in wenigen Minuten zum ausladenden Becken der Sommerbergalm-Weideflächen. Damit haben wir den unangenehmen Abschnitt überwunden. Über schöne und weitläufige Hänge steigen wir durchwegs sanft zu einer Almhütte (1752 m) auf und wenden uns nun dem ausladenden Kessel (als d‘ Wanne bezeichnet) zu. Eher rechtshaltend steigen wir zunehmend steiler bergan, bis wir einen flachen Boden (ca. 2050 m) erreichen. Von diesem nun rechterhand nochmals ein kurzes Stück hinauf zum Sattel bzw. zum Ansatz der Gipfelflanke (ca. 2100 m). Von hier zieht sich die gewaltige Flanke über 400 Höhenmeter direkt zum Gipfel. In zahlreichen Kehren und mitunter schweißtreibend sind die Hänge im unteren Abschnitt durchwegs steil. Ab ca. 2380 m legt sich der Hang etwas nach hinten und führt zuletzt unschwierig zum Gipfel der Namloser Wetterspitze (2553 m). Bei guter Schneelage ist der Gipfel mit Schi erreichbar. Ansonsten ist ca. 50 Höhenmeter darunter das Schidepot einzurichten. Der Anstieg zum Gipfel ist unschwierig. Nach einer ausgiebigen Rast und dem Blick auf die Lechtaler Alpen sowie auf die imposante Heiterwand, führt uns die Abfahrt an der Westkante entlang, bis wir zur Einfahrt in die sehr steile "d‘ Wanne" gelangen. Bei Firn immer etwas rechtshaltend in direkter Linie bis zum Boden auf 2050 m. Anschließend halten wir uns etwas links genießen die Abfahrt über die Nordhänge bis zur kleinen Almhütte (1752 m). Wer noch Lust verspürt und genügend Kraft hat, dem/der ist ein Anstieg zumindest bis zum Weittal-Sattel zu empfehlen. Haben wir die Felle aufgezogen, folgt anschließend ein angenehmer Anstieg durch das schöne Kar hinauf zum Sattel (2043 m). Von hier zieht sich rechterhand eine sehr steile Flanke hinauf zum Vorgipfel (2235 m; Messpunkt) des Egger Muttekopfes. Nun so hoch wie möglich mit Schi. Im Frühjahr können die Südhänge bereits aper sein, sodass sich im oberen Teil nur ein schmales Schneeband herunterzieht. Die letzten Meter sind dann häufig zu Fuß zurückzulegen. Der obere Abschnitt bis zum Weittal-Sattel ist durchwegs steil. Linkerhand ist bei der Abfahrt auc auf die Wechten zu achten. Vom Sattel selbst im Frühjahr oft noch bei herrlichen Pulver talwärts. Bei der Alm (1752 m) halten wir uns links und nutzen die schönen Hänge der Sommerbergalm bis kurz oberhalb des Sommerbergbaches. Zurück geht es nun wieder über den Sommerweg bzw. hoch über dem Graben des Sommerbergbaches bis zu den schönen und sanften Hängen oberhalb der Fallerschein-Almen. Beim Almdorf angelangt, lädt einer der Almbesitzer die durstigen SchitourengeherInnen ein, sich aus der Kühlbox ein Getränk zu nehmen und dafür ein paar Euros in eine Dose zu werfen. Das Besondere daran ist, dass man sich auch dann ein Getränk nehmen darf, sollte man keine Münzen dabei haben. Hier weist der freundliche Almbesitzer hin, dass man „wohl wieder einmal vorbeikommt“ und dann bezahlt. Nach einem erfrischenden Getränkt folgt der letzte Teil der Abfahrt mit einzelnen Schiebestrecken entlang des Güterweges bis zum Ausgangspunkt.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Eine Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist für diese Schitour nicht zu empfehlen.
Anfahrt
Von Süden/Tiroler Inntal:
Von Osten kommend auf der Inntalautobahn A12 bis zur Ausfahrt Silz/Mötz/Fernpass. Nun auf der Bundesstraße B179 über Obsteig, Nassereith, Fernpass bis Bichlbach. Auf der Landesstraße 21 nach Berwang, Kelmen und Namlos. Von Namlos noch knapp 1,8 km in Richtung Stanzach bis zu den Parkplätzen entlang der Straße am Eingang in das Sommerbergtal/Fallerschein.
Von Westen kommend auf der Arlberg-Schnellstraße S16 bzw. der Inntalautobahn A12 bis zur Ausfahrt Imst. Weiter auf der Bundesstraße B171 bis Imst. Anschließend auf der Bundesstraße B189 durch das Gurgltal bis Nassereith. Weiter siehe oben.
Vom Lechtal kommend auf der Bundesstraße B198 bis Stanzach. Weiter auf der Landesstraße L21 in Richtung Namlos. Knapp 1,8 km vor Namlos Parkplätze entlang der Straße am Eingang in das Sommerbergtal/Fallerschein.
Von Norden/Deutschland:
Von Norden über die Autobahn A7 bis Reutte und weiter auf der Bundesstraße B198 bis Stanzach. Links abbiegen und auf der Landesstraße L21 ca. 8 km bis zum Ausgangspunkt Sommerbergtal/Fallerschein (1,8 km vor Namlos).
Von Nordosten kommend von München auf der Autobahn A95 bis Eschenlohe. Weiter auf der Bundesstraße B23 über Garmisch-Partenkirchen bzw. auf der Bundesstraße B187 bis Ehrwald/Lermoos. Einmündung in die Fernpass-Straße B179 und Fahrt bis Bichlbach. Auf der Landesstraße L21 nach Berwang, Kelmen und Namlos. Nach ca. 1,8 km nach Namlos befindet sich der Ausgangspunkt Sommerbergtal/Fallerschein.
Parken
Mehrere Parkplätze entlang der Straße im Bereich des Eingangs in das Sommerbergtal.
Weitere Informationen
Bei der Fallerschein Alm besteht die Möglichkeit Getränke aus den Kühlboxen zu nehmen (Hinweisschild direkt neben der Aufstiegsspur). Dafür ist ein kleiner Betrag zu entrichten.
Ausrüstung
LVS-Gerät, Sonde, Schaufel. Die Mitnahme von Harscheisen wird empfohlen. Wechselwäsche, Jause, Flüssigkeit, Sonnencreme, ...
Sicherheitshinweise
Die Schitour auf die Namloser Wetterspitze verlangt absolut sichere Verhältnisse, da selbst der Zustieg schon bald nach dem Ausgangspunkt lawinengefährdete Hänge aufweist.
Der Anstieg oberhalb des Grabens des Sommerbergbaches ist im Frühjahr und in den Morgenstunden häufig hart und mitunter eisig. Ist man etwas unsicher, sind Harscheisen zu empfehlen.