Start
Fraunhoferstraße 29
Ziel
Candidplatz
Weg
Nach Verlassen der U-Bahn Station Fraunhoferstraße begeben wir uns zum Haus der Fraunhoferstraße 29. Hier befindet sich ein öffentlicher Durchgang, der wegen seiner pink-roten Murals an den Wänden unseren ersten Stopp der Tour darstellt. Das Graffito von StemOne ist eines der unbekannteren in München und ziert die Unterführung bereits seit mindestens 7 Jahren. Zu sehen sind unter anderem Süßigkeiten wie Zuckerstangen und Bonbons, aber auch animalische und menschliche Kreaturen und kleine Geisterfiguren.
Um zum nächsten Mural zu gelangen gehen oder joggen wir weiter stadteinwärts die Fraunhoferstraße entlang und biegen rechts in die Klenzestraße ein. Auf etwa halbem Weg zum Gärtnerplatz findet sich auf der rechten Seite am Tor der Klenzestraße 37 unser nächstes Kunstwerk: ein Mashup aus den Logos der Nachbarn Naturschutzbund, Bürgerstiftung und Tanzschule.
Weiter geht es zum Gärtnerplatz. Dieser liegt im Herzen des hippsten Münchner Stadtteils, dem Glockenbachviertel, und ist im Sommer ein beliebter Treffpunkt. Wir gehen nach link, umrunden den Gärtnerplatz ein kleines Stück und biegen in die nächste Straße zur Linken ein. Hier in der Corneliusstraße an den Mauern der Stadtwerke München gibt es ein sehr großes Mural zu bestaunen. Inspiriert vom Treiben am Gärtnerplatz kreierte der spanische Künstler Liqen in Kooperation mit dem Kunstverein Positive Propaganda ein großflächiges sozialkritisches Wandbild.
Es geht weiter die Corneliusstraße entlang bis zur Glockenbachwerkstatt. An deren Mauer befinden sich nicht nur zwei weitere Graffiti von Tona und Stella Ismene, sondern auch ein sogenannter Wunstkunst Automat. Für 6€ kann man an dieser Zigarettenautomat-ähnlichen Vorrichtungen ein liebevoll gestaltetes, einzigartiges Kunstwerk werdender Künstler erwerben.
Im Innenhof des Bolzplatzes des Bürgerhauses lassen sich außerdem noch weitere Street Art Pieces erspähen.
Um unserer Route weiter zu folgen, gehen wir ein Stück zurück und überqueren beim Café 'Bellevue di Monaco'. Spätestens bei den schwulen, lesbischen und hetero Ampelpärchen wird deutlich, dass das Glockenbachviertel auch Zentrum der LGBTIQ*-Szene ist. Wir folgen nun der Müllerstraße etwa 600m bis wir nach links in die Pestalozzistraße abbiegen. Wir laufen an weiteren interessanten Restaurants vorbei und biegen bald nach rechts in die Stephanstraße ein. Von deren Ende können wir unser nächstes Ziel schon sehen: am anderen Ende des Zebrastreifens befindet sich das riesige Mural der Jukebox Cowboys. Dieses entstand im März 2015 und besteht aus bunten Comic-Elementen und Tags mit einem musikalischen Thema.
Nachdem wir das Graffiti ausgiebig begutachtet und genügend Fotos und Insta-Stories geschossen haben, folgen wir der Thalkirchner Straße Richtung Süden. Die alten Mauern zu unserer Linken gehören übrigens zum Alten Südfriedhof, welcher aus sehr alten Gräbern und Denkmälern besteht.
Wir laufen durch die Isarvorstadt, überqueren die Kapuzinerstraße und biegen nach rechts ins die Zenettistraße ab. Diese führt uns vorbei am Alten Schlachthof, der heute Veranstaltungsstätte und Wirtshaus ist. Gleich nebenan befand sich bis Ende 2017 der Alte Viehhof, eine sehr coole urbane Open-Air Veranstaltungsfläche und Heimat von vielen beeindruckenden Street Art Kunstwerken. Dieser musste leider für ein Bauprojekt weichen. Zurück blieb allerdings die mindestens genauso coole Location, der Bahnwärter Thiel und die Street Art Gallery in der Tumblingerstraße. Beide liegen linkerhand am südlichen Ende der Tumblingerstraße.
Bestehend aus alten besprayten Schiffscontainern ist der Bahnwärter Thiel Veranstaltungsort für alles, was in der urbanen Hipster-Szene so Trend ist: von Poetry Slams über Konzerte und Flohmarkt bin hin zu Open Air Raves im "Bahngarten" und Elektroclub. Auf seinem Gelände sowie an der Außenmauer entlang der Tumblingerstraße befinden sich einige der wenigen legalen Flächen für Sprayer in München. Daher wird die Tumblingerstraße auch als einzige 'Wall of Fame' bezeichnet.
Die Graffiti reichen bis in die Bahnunterführung hinein.
Wieder im Tageslicht angekommen, biegen wir direkt links in die Lagerhausstraße ein. An der Ecke zur Thalkirchner Straße liegt die Kneipe/der Mini-EDM-Club 'Zur Gruam', erkenntlich an der großen bunten Eule, welche die Fassade schmückt.
Gegenüber der Gruam befindet sich ein Treppenaufgang zur 'Alten Utting'. Ein ehemaliges Ausflugsschiff, welches nun auf einer stillgelegten Eisenbahnbrücke liegt und nicht nur Café/Bar ist, sondern mit dem anschließenden Mini-Biergarten auch als Location für verschiedene Events genutzt wird. Powert euch auf den Stufen hinauf nochmal aus und gönnt euch dann ein kühles Getränk am sonnigen Deck der Alten Utting oder kuschelt euch mit einem wärmenden Kaffee oder Glühwein unter einen Heizungspilz.
Sobald die inneren Akkus wieder aufgeladen sind geht es weiter stadtauswärts auf der Lagerhausstraße. An deren Ende biegen wir kurz nach links in die Isartalstraße, um von dort zum Fußweg und zur Fußgängerbrücke über den Großen Stadtbach zu gelangen. Wir befinden uns nun in einem kleinen Waldstück und laufen zwischen Isar und Großem Stadtbach immer weiter in den südwärts bis wir nach etwa 10min die Brudermühlbrücke erreichen. Hier auf der Westseite der Isar befindet sich eine Unterführung, welche mit bunten Graffiti verschönert wurde. Noch größere und beeindruckendere Kunstwerke finden sich auf der anderen Seite des Flusses. Nachdem wir die Brudermühlbrücke überquert haben, können wir diese an den breiten Pfeilern der Brücke bewundern. Innerhalb des Kunstprojekts ISART wechseln diese Murals seit 1996 jährlich.
Wir durchqueren den Park, laufen weiter Richtung Osten und erreichen den Münchner Stadtteil Untergiesing und die Candidstraße. Diese laufen wir etwa 7min entlang und biegen dann noch dem Skatepark nach rechts zum Paula-Herzog-Weg ein. Nachdem wir den Auer Mühlbach überquert haben, wenden wir uns nach links in die Lohstraße. Hier befindet sich unser vorletzter Point of Interest - die großflächigen und bunten Murals von HNRX und Sckre. Werke des österreichischen Künstlers HNRX sind an mehreren Orten in München aufzufinden und beinhalten oft Zahnbürsten, Lebensmittel oder andere Alltagsgegenstände.
Fast geschafft! Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zu unserem letzten Stopp. Diesen erreichen wir indem wir die Lohstraße weiterlaufen und den Bach links von uns erneut überqueren. Nun befinden wir uns unter der Candidbrücke. Deren 18 Säulen wurden von 2014-2016 von verschiedene internationalen Urban Artists gestaltet und sind der Beweis, dass Street Art auch auf begrenzter Fläche beeindrucken kann und sich allen möglichen Formen und Oberflächen anpasst.
Direkt an der Brückengalerie befindet sich nun auch die U-Bahn Haltestelle Candidplatz, von welcher die Linie U1 euch wieder zu unserem Ausgangspunkt in der Fraunhoferstraße bringt.
