Wie können bayerische Traditionen ihre lokale Seele bewahren, wenn sie in die globale digitale Welt gestreamt werden? Hier sind einige Handlungsempfehlungen, die helfen könnten, Authentizität zu sichern:
1. Micro-Streaming Grants
Es sollten gezielte Förderprogramme (Micro-Streaming Grants) für ländliche und lokale Brauchtumsträger aufgelegt werden. Diese Gelder müssen es den kleinen Akteuren ermöglichen, professionelle, aber leicht bedienbare Streaming-Ausrüstung anzuschaffen. Das sorgt für die nötige TV-Qualität , ohne dass die Vereine ihre Autonomie verlieren oder sich in einen "Show-Betrieb" verwandeln müssen. Der Fokus muss auf der echten, gelebten Tradition liegen.
2. Datenbasiertes Audience Development (DAAD) für Nischen
Um nicht zu einer beliebigen Folklore zu werden, muss Bayern seine spezialisierten kulturellen Nischen erkennen und gezielt fördern – etwa die weltweiten Fans der Stubnmusi. Lokale Akteure sollten lernen, Streaming-Daten (z. B. geografische Verteilung der Zuschauer oder Verweildauer) systematisch auszuwerten. Diese Metadaten könnten beispielsweise in die BayernCloud Tourismus (BCT) integriert werden.
3. Übersetzungen sind Pflicht
Wenn nur das Bild übertragen wird, ohne dass die Zuschauer die kulturelle Tiefe und die Geschichten verstehen, verkommt die Tradition zur bloßen Unterhaltung. Im Sinne des strategischen Arbeitsfelds “Verständigung“ muss daher sprachliche Barrierefreiheit Priorität haben. Investitionen in Live-Übersetzungen oder mehrsprachige Untertitel-Overlays sind dafür unerlässlich.
Abschließend lässt sich sagen, dass Bayern mit gezielter Förderung, digitaler Kompetenz und Respekt vor dem echten, gelebten Brauchtum zu einem Vorbild für digitale Kulturvermittlung werden kann!