Schwierigkeit |
leicht
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Aufstieg
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2 hm |
Abstieg
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2 hm |
Tiefster Punkt | 220 m |
Höchster Punkt | 225 m |
Dauer
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1:05 h |
Strecke
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4,5 km |
LIFE-Natur-Erlebnisweg Mainaue Knetzgau/Sand a. Main
Quelle: Naturpark Haßberge, Autor: Lukas Bandorf
Die Tour
Naturerlebnis pur
Tour
Der LIFE-Nature Erlebnisweg am Hochreinseee zwischen Knetzgau und Sand macht eine der drei zentralen Renaturierungsmaßnahmen der Mainauen rund um Haßfurt erlebbar. Er führt auf 2,4 Kilometern durch viele neu entstandene und geschützte Lebensraumtypen die einer großen Bandbreite von Vögeln wieder eine Zuhause bieten. In den breiten Schilfgürteln, flachen Uferzonen und schlammig-feuchten Auwäldern sind heute wieder über 100 Vogelarten zu finden. Vom zentralen Informationspunkt samt Vogelbeobachtungs-Hügel aus erläutern zahlreiche Informationstafeln über die beeindruckende Vogelwelt und ihre neuen Habitate. Der Weg ist aber nicht nur für professionelle Vogelkundler*innen interessant, auch für Familien mit kleinen Entdeckern gibt es an vielen Stellen Spannendes zu sehen, hören und beobachten.
Hintergrund
Nachdem der Main durch seine Schiffbarmachung und der damit verbundenen, künstlichen Begradigung sowie Vertiefung im 19. Jahrhundert einen Großteil seiner natürlichen Auen verloren hatte, versuchte man 2003 dem Main zwischen Haßfurt und Eltmann mit dem EU-LIFE-Nature Projekt wieder zu alter “Wildheit” zu verhelfen. Die ausgebeuteten Sand- und Kies-Seen, die seit den 60er Jahren hier im Maintal entstanden, bildeten die ideale Grundlage hierfür. Ziel des Projektes war es in erster Linie wieder attraktive Habitate für die Vogelwelt zu schaffen, gleichzeitig aber natürlich auch für Fische, Insekten und Amphibien.
So wurden im Rahmen des Projekts rund um den Hochreinsee und anderen Seen bestehenden Acker- und Silageflächen wieder in maintypische Auenwiesen umgewandelt. So konnten wieder Flächen mit naturnahen, artenreichen Wiesen und Hochstaudenfluren entstehen, die durch Bewirtschaftungspläne für Schafe, Rinder und Mäharbeiten erhalten bleiben. Mit künstlich geschaffenen Flachwasserzonen wurden zusätzliche Röhrichtgürtel gefördert. Denn beim Abbau von Sand und Kies entstehen meist nur steil abfallende Uferbereiche, die für viele Fisch- und Vogelarten kaum einen Nutzen besitzen. Einige der stillgelegten Kiesgruben wurden zudem komplett zu Vogelschutzgebieten umgestaltet und entsprechend geschützt.
Mit Hilfe der durch die EU geförderten Maßnahmen konnten 1.000 ha Vogellebensräume in einem 20 km langen Abschnitt des Maintals wiederhergestellt oder erhalten werden. Womit das Gebiet als wichtiger Nist-, Rast- und Durchzugsort für eine Reihe unterschiedlicher Vogelarten, insbesondere Wasservögel und nordische Arten gesichert wurde. Zudem wurden sechs Lebensraumtypen, die unter die FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) fallen, geschaffen oder vergrößert: Auenwiesen, sandige Trockenrasen, Auwälder, alkalische Niedermoore, Schlammige Flussufer mit Pioniervegetation und Flachlandmähwiesen.
Um diese Naturvielfalt und deren Schönheit auch für Besucher erlebbar zu machen, wurden Beobachtungstürme oder wie hier am Hochreinsee Hügel eingerichtet. Für die jüngeren Besucher wurde hier am Hochreinsee eine Reihe von interaktiven Spielelementen angebracht. Der Aussichtshügel, der als zentraler Informationspunkt gestaltet ist, sowie die versteckt angelegten Unterstände geben Einblick in die nahe gelegenen Uferbereiche mit den zahlreichen Wasservögeln. Es sind praktisch zu jeder Tages- und Jahreszeit Vogelbeobachtungen möglich – vorausgesetzt die Besucher verhalten sich ruhig. Am Hochreinsee sind weit über 100 verschiedene Vogelarten nachgewiesen. Darunter sind seltene Arten wie der beeindruckende Fischadler, aber auch Watvögel wie der Grünschenkel oder der Große Brachvogel. Ständige Gäste sind Graureiher, Silberreiher, eine ganze Reihe verschiedener Gänse und Enten. Auch der farbenprächtige Eisvogel kann mit etwas Geduld beobachtet werden.
Der Naturerlebnisweg hat eine Länge von 2,4 km. Er kann aber auch mit einer Schleife über den Campingplatz zu einem größeren Rundweg von 4,5 km Länge kombiniert werden. Für den kompletten Rundweg sollten Sie ca. 2 Stunden einplanen.
Einkehr unterwegs
Eine Einkehr ist in Sand und Knetzgau möglich.
Autorentipp
Wir empfehlen ein Fernglas zur Vogelbeobachtung mitzunehmen
Info
Karte
Details
Kondition
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Bester Ausgangspunkt für den gesamten Rundweg ist der Campingplatz Sand am Main. Wer nicht so viel Zeit hat, sollte den Parkplatz am zentralen Informationspunkt (Beobachtungshügel) ansteuern. Von hier aus können bei einem kurzen Fußmarsch von nur wenigen hundert Metern die zentralen Beobachtungsstellen und die Spielelemente erkundet werden.
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Die Anreise mit dem ÖPNV erfolgt über den Bahnhof Haßfurt (VGN-Endbahnhof). Nutzen Sie ab Haßfurt werktags und samstags die regionalen Busverbindungen (hier!) zur Weiterfahrt nach Sand (Zeller Straße oder Kirchplatz). An Sonn- und Feiertagen erreichen Sie Sand am Main (Zeller Straße) ab Bahnhof Haßfurt über den VGN-Freizeitbus „Bier-und Wein-Express“ (1169). Von dort sind es nur noch wenige hundert Meter bis in die Uferstraße.
Anfahrt
Sowohl am Startpunkt des Erlebnispfades direkt als auch am am Campingplatz stehen ausreichend kostenfreie Parkplätze zur Verfügung. Für den Parkplatz am Campingplatz (samt Baggersee) ist die Uferstraße in Sand am Main ihr Ziel.