Karwendel Nord-Süd (Tag 3)

Quelle/Autor: Naturpark Karwendel

Hallerangerhaus von Süden
Lafatscher Verschneidung vom Hallerangerhaus
Schwalbenwurz-Enzian auf dem Issanger
Platenigl oder Alpen-Aurikel
Freiwillige unterstützen die alljährliche Mahd, um die artenreiche Wiesen offen zu halten
Die Freiwilligen vom TEAM KARWENDEL
Pfeishütte im Karwendel, 1922m
Pfeishütte im Karwendel, 1922mh
Die Bergstation der Nordkettenbahn
Hallerangerhaus vom Weg zum Lafatscher Joch
Karwendelkalk oberhalb der Arzler Scharte
Am Südrand des Karwendels angekommen: Blick von der Arzler Scharte nach Süden übers Inntal auf Wipptal und ALpenhauptkamm
Pfeishütte im Karwendel, 1922m

Die Tour

Bergparadies Karwendel: einmal quer durch den ganzen Naturpark, über die drei großen Bergketten und den höchsten Gipfel. Durch Latschenfelder und Kalkschotter, zur Isarquelle und zu lieblichen Almen, vom bayerischen Mittenwald zur Tiroler Landeshauptstadt Innsbruck. Sportliche Tour mit vielen Varianten.

Diese Tour lässt uns ganz besonders die Weite des größten Naturparks Österreichs erfahren. Indem wir nacheinander mehrere große Bergketten erklimmen, öffnen sich uns immer wieder eindrucksvolle Aussichten auf die umliegenden Karwendelgipfel und andere Gebirgsgruppen am Horziont. Die Übernachtung mitten im Gebiet verstärkt den Eindruck der Stille und "Karwendeleinsamkeit". Unterwegs laden idyllische Almen/Hütten zur Einkehr, und zahlreiche Gipfel rufen zur Verlängerung der Tour um ein, zwei, drei oder noch mehr Tage.

Autorentipp

Halte auf den sportlichen Etappen zwischendrin inne, setz dich für eine Viertelstunde (oder mehr) einfach hin und höre auf die Geräusche und auf die Stille – die Abwesenheit von Lärm. Die Weite des Karwendels als zusammenhängender unbesiedelter Fläche findet man kaum sonst irgendwo!

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1500 hm
Abstieg
1010 hm
Tiefster Punkt Hallerangerhaus
1768 m
Höchster Punkt Stempeljochspitze
2543 m
Dauer
6:30 h
Strecke
13,5 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Hallerangerhaus/-alm

Ziel

Bergstation Nordkettenbahn Hafelekar

Weg

Tag 3

Der letzte Teil unserer Karwendel-Durchquerung führt uns über eine ausgezeichnete Panoramawanderung hinab ins Inntal. Es gibt aber auch zahlreiche Varianten (siehe unten). Wir empfehlen zunächst, nach Süden, vorbei an spektakulären Felsformationen zu unserer Linken, zum Lafatscher Joch (2081 m) aufzusteigen. Über dem Talschluss des Halltals liegt uns die Hochfläche des Issanger zu Füßen. Am südlichen Horizont grüßen bereits die Gipfel des Alpenhauptkamms jenseits des Inntals – wir haben soeben den südlichen Rand des Karwendels erreicht!

Nun ein kurzes Stück dem Steig talwärts folgend, münden wir rechterhand in den Wilde-Bande-Steig 222 ein. Am Fuße des Kleinen und Großen Lafatscher, des Rosskopf und der Stempeljochspitzen gelangen wir in das Schotterkar der Stempelreise, über diese wir zuletzt steil das Stempeljoch (2215 m) erreichen. Im Frühsommer können pickelharte Schneefelder hier ein Risiko darstellen, deshalb sollte man vorher Erkundigungen beim Hallerangerhaus oder bei der Pfeishütte einholen.

Hier bietet sich ein Ausflug zur Stempeljochspitze (2529 m) an (+ 1h 15min). Ansonsten folgen wir bei trockenem Wetter dem etwas ausgesetzten aber sehr aussichtsreichen Weg zur Thaurer Jochspitze und über fantastische Wiesenhänge bergab zum Kreuzjöchl, der gleich in der ersten Wegbiegung unterhalb des Stempeljochs abzweigt (---weil der Abstieg von der Thaurer Jochspitze zum Kreuzjöchl noch nicht als Route in der Kartengrundlage von alpenvereinaktiv eingezeichnet ist, ist hier der Abstecher zur Stempeljochspitze als Teil der Route markiert---). Mit etwas Glück erspähen wir hier sogar Steinböcke. Bei Nässe nehmen wir den zweiten links abzweigenden Weg, der unterhalb der Thaurer Jochspitze auf dem Schotterfeld zum Kreuzjöchl quert. Vom Kreuzjöchl geht es dann unterhalb der Rumer Spitze weiter auf einem Steig durch den Schotter zur Arzler Scharte (2158 m). Jetzt sind wir schon oberhalb von Innsbruck und auf der Zielgeraden unserer Karwendeldurchquerung.

Von hier folgen wir in anderthalb aussichtsreichen Stunden gemütlich dem Goethe-Weg (Steig Nr. 219) entlang der Nordketten-Gipfel zur Hafelekarspitze (2334 m), die den Endpunkt der Tour markiert. In wenigen Minuten erreichen wir von hier die Bergstation der Hafelekarbahn, mit der wir bequem hinab nach Innsbruck kommen.

Varianten

Vom Halleranger ins Inntal gibt es zahllose Möglichkeiten als alternative Touren. Im Folgenden nur ein paar Alternativvorschläge.

Für Bergfexen in 6:30 h: Über das Lafatscher Joch nach Osten zur Bettelwurfhütte und auf schwarzem Weg hinauf zum Großen Bettelwurf (2726 m, vierthöchster Karwendelgipfel), danach von der Hütte direkt bergab ins Halltal (vgl. Tour 14 Tag 1).

Abwechslungsreich hinab in 5:30 h: über das Lafatscher Joch zum Issanger und weiter über die Zunterköpfe wie bei Tour 14 Tag 2 beschrieben (Törl, Thaurer Alm, Rum)

Für Alpinisten bietet das Gebiet um die Pfeishütte lohnende Ziele auf schwarzen Wegen. Die Rumer Spitze hat einige Klet- terpassagen und kann auch auf dem Standardweg überschritten werden (Vorsicht, Infos bei der Pfeishütte erfragen!). Wer mehr Zeit mitbringt, ist in der urigen und liebenswerten Pfeishütte gut aufgehoben, zahlreiche Gipfel locken in nächster Umgebung. Interessant ist auch die Möglichkeit, das Gleirschtal auswärts zu wandern und bei der Möslalm zu nächtigen, um weiter Richtung Norden (Scharnitz) oder Süden (Solsteinhaus, Hochzirl/Inntal) zu ziehen.

(Weitere Übernachtungsmöglichkeit: Pfeishütte (1950 m), geöffnet von Mitte Mai bis Mitte Oktober, +43 664 914 84 34 (SMS-Empfang nicht möglich), info@pfeishuette.at, www.pfeishuette.at)

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Anreise aus Richtung Innsbruck und München

Sowohl von Innsbruck wie von München kommend gibt es mehrere Anreise-/Umstiegmöglichkeiten. Immer müssen wir irgendwo in den RVO-Bus 9608 umsteigen, der die Haltestelle „Mittenwald-Isarhorn“ anfährt (Fahrplan unter karwendel.org/ anreise). Es empfiehlt sich eine möglichst frühe Anreise, da ein langer Wandertag bevorsteht.

Die Wanderung kann auch direkt von Mittenwald aus begonnen werden, über die Hochlandhütte und das Wörnerkar (+30 Min).

Die Wanderung endet in Innsbruck, für die Rückfahrt Richtung Bayern bietet sich die Bahn (ÖBB/DB) oder der Fernbus (MeinFernbus Flixbus) an.

Die Wanderung gibt es zum Gratis Download in unserer Wöffi-Broschüre auf www.karwendel.org/anreise

Weitere Informationen

Übernachten 

1. Tag: Karwendelhaus (1765 m), geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, +43 720 983554, info@karwendelhaus.com, www.karwendelhaus.com

2. Tag: Hallerangerhaus (1768 m), geöffnet von Anfang Juni bis Mitte Oktober, +43 720 347028, info@hallerangerhaus.at, www.hallerangerhaus.at

Halleranger-Alm (1774 m), Anfang Juni bis Oktober, +43 664 1055955, schallhart@halleranger-alm.at, www.halleranger-alm.at

Mehr Informationen zu den aktuellen Fahrplänen, den Hütten, den Wanderungen und dem Naturpark Karwendel überhaupt findest Du hier: 

www.karwendel.org/anreise

Ausrüstung

Für Wanderungen/Bergtouren über mehrere Tage gilt es, sich gut auszurüsten. Jedoch sollte man keinesfalls zu viel in den Rucksack packen. Baumwolle sollte man in allen Kleidungsstücken vermeiden, Polyester und vor allem Wolle sind ihr an Funktionalität weit überlegen. Die folgende Ausrüstungs-Checkliste soll die Planung erleichtern.

Kleidung: Wanderhose, Pulli, Funktionswäsche, Jacke (wind- und wasserdicht), Mütze, Handschuhe, 2 Paar Socken, evtl. Wechselwäsche

Bergschuhe: knöchelhoch, Einsatzbereich B-C 

Sonnenschutz: Brille, Creme, Lippenschutz, Sonnenkappe

Rucksack: 30-40 Liter, Erste-Hilfe-Paket, evtl. Fernglas (sehr lohnenswert in Österreichs größtem Naturpark), Biwaksack, Taschen-/Stirnlampe, Trinkflasche, Jausenbehälter, Karten, Ausweis, Mitgliedskarte (DAV/ÖAV/Naturfreunde/ÖTK), Taschengeld und E-Card/Krankenkassenkarte, Mobiltelefon, evtl. Kamera

Sonstiges für Mehrtagestouren: Hausschuhe, Waschzeug, Handtuch (im Kleinstformat), Hüttenschlafsack,  evtl. Snowline-Spikes, evtl. Tourenstöcke, evtl. Freizeithose

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