Schwierigkeit |
mittel
|
Aufstieg
|
1152 hm |
Abstieg
|
1152 hm |
Tiefster Punkt | 967 m |
Höchster Punkt | 1665 m |
Dauer
|
4:30 h |
Strecke
|
12,0 km |
IN.KLANG: PROAS
Quelle: AV-alpenvereinaktiv.com, Autor: Futourist Tirol - Eine Initiative der Tiroler Umweltanwaltschaft
Die Tour
Zu den Proashöfen, Pfunds: Wanderung an den Rand des Dauersiedlungsraumes, wo bis ins 19.Jhd Menschen dauerhaft "in der Wand" lebten.
Die alpine Landschaft im Oberen Gericht verlangt ihren Bewohnern seit jeher einiges ab. Die Besiedelung des „Kerns der Ostalpen“ war immer geprägt vom Spiel mit den Grenzen des Möglichen. Nur wer im Einklang mit der Natur lebt, hat eine Chance, denn die Natur ist stärker.
In Pfunds gibt es einen besonderen Ort, an welchem dieses Wechselspiel bis heute besonders deutlich seine Spuren hinterlassen hat – Proas.
Er bildet den absoluten Abschluss des Dauersiedlungsraums gegenüber dem Berg. Vermutlich nicht zuletzt aufgrund der Abgeschiedenheit bewahrte sich hier Uraltes. Der Name „Proas“ geht auf das romanische Wort „parei“ zurück, das „Wand“ bedeutet. Zwar heißt der weiter talaus gelegene Pfundser Ortsteil heute ebenfalls „Wand“, trägt damit aber bereits einen deutschen bzw. bajuwarischen und damit viel jüngeren Namen. Hinten drinnen, oben, hielt sich bis heute die viel ältere, fast archaische Bezeichnung.
Hier wurde Kulturland geschaffen, natürliche Flecken an Wiesen wurden vergrößert und die alpinen Rasen bis hoch hinauf bewirtschaftet, was die Lebensgrundlage der „Proaser“ bildete.
Das tägliche Leben „in der Wand“ brachte einige Beschwerlichkeiten mit sich. Sobald die Kinder der Höfe gehen lernten, musste man sie am Hackstock anseilen, um ein Abstürzen hinunter in die Schlucht zu verhindern.
Später hatten sie am Schulweg, der über 1h dauerte, zu Fuß ganze 7 Lawinenstriche zu queren – oft fiel der Schulbesuch im Winter aus.
Auch bei der Bewirtschaftung der Höfe mussten die besonderen Herausforderungen dieser steilen Lage berücksichtigt werden. So konnte das Heu im Winter von einigen Stadeln her nur in der Nacht zum Hof geholt werden, da tagsüber im aufgeweichten Schnee die Lawinengefahr zu groß war. Auch wurde auf den steilen Wiesen oberhalb der Häuser der Schnee festgetreten, um einen Lawinenabgang zu verhindern.
Um 1900 wurden den Bewohnern diese Beschwernisse letztlich zu viel. Der letzte „Proaser“ verließ die Höfe.
Doch der wesentliche, lebensspendende Teil der Proashöfe ist nicht aufgegeben worden. Bis heute werden die Proaser Bergwiesen von äußerst traditionsbewussten Pfundser Bauern bewirtschaftet. Bis heute ist das aufgrund der Lage und Steilheit Handarbeit, bis heute gibt es keine Zufahrt, nur einen Steig und eine Materialseilbahn. Und bis heute lebt hier eine uralte, intakte alpine Kulturlandschaft mit einer unglaublichen Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten.
Finanzielle Förderung durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung im Rahmen des Programms Interreg V-A-Italien-Österreich 2014-2020.
Info
Karte
Details
Kondition
|
|
Erlebnis
|
|
Landschaft
|
|
Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Tourismusbüro Pfunds, Ortszentrum
Ziel
Rückweg wie Hinweg
Weitere Informationen
www.futourist.at