Hinterer Brochkogel 3625m und Petersenspitze 3472m am Zustieg zur Vernagthütte

Quelle: Alpenverein Braunau, Autor: Wolfgang Lauschensky

Schuchtkogel und Wildspitze über dem Mittelbergjoch
Hinterer Brochkogel und Petersenspitze über dem Taschachferner
Steilabfahrt vom Mittelbergjoch
am Taschachferner
Gletscherbruch
Petersenspitze
Wildspitze
Brochkogel Ostflanke
Zustieg zum verfirnten Grateinschnitt
Mitterkarjoch
breiter Firnrücken
Firn-Felsgrat
kurze Kletterstellen
Gipfelgrat
Vernagtferner vom Gipfel
Südostgratabstieg zum sichtbaren Skidepot
Firnrücken im Abstieg
Anstieg zur Petersenspitze
Wildspitze und Brochkogel Nordwand von der Petersenspitze
Brochkogeljoch
Kleiner Vernagtferner
Hochvernagtspitze
Hinterer Brochkogel vom Großen Vernagtferner
die Firnkuppen der Petersenspitze und des Hinteren Brochkogels über dem Vernagtferner
Seitenmoräne zur Vernagthütte
Vernagthütte unter der Vorderen und Mittleren Guslarspitze

Die Tour

Wählt man den Zustieg zum Hochtourenstützpunkt Vernagthütte über das Mittelbergjoch, wird als Einstiegstour üblicherweise die meist vielbesuchte Wildspitze gewählt. Will man ein ruhigeres und anspruchsvolleres Ziel, bietet sich der Anstieg auf den Hinteren Brochkogel über den Südostgrat (Normalweg) an. Als kurze Draufgabe lässt sich noch die Petersenspitze dranhängen.

Der Hintere Brochkogel ist (war) wegen seiner Nordwand bei den Eiskletterern bekannt. Der Normalweg über den Südostgrat ist meist eine gemischte Firn-Felsbegehung, die etwas ausgesetzt und nicht schwerer als I° nach UIAA ist. Der Gipfel bietet eine exzellente Übersicht über das Tourengebiet der Vernagthütte. Die Petersenspitze ist nordostseitig eine einfache Firnkuppe, die ohne wesentlichen Zeitaufwand mitgenommen werden kann. Die Abfahrt vom Brochkogeljoch ist anfangs sehr steil, danach versprechen die milden Gletscherhänge von Kleinem und Großem Vernagtferner Genußskifahren bis zur Vernagthütte hinab.

Autorentipp

Ein interessanter Rückweg von der Vernagthütte zum Ausgangspunkt Mittelberg bietet sich über das Taschachjoch, den Urkundsattel und den Sexegertenferner an.

Info

Schwierigkeit
mittel
Aufstieg
660 hm
Abstieg
1100 hm
Tiefster Punkt Vernagthütte
2755 m
Höchster Punkt Hinterer Brochkogel
3625 m
Dauer
4:30 h
Strecke
12,0 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Bergstation Mittelbergjoch

Ziel

Vernagthütte

Weg

Mit der Tourenkarte geht es per Piz-Express ins Pitztaler Gletscherskigebiet. Eine Abfahrt auf der Gletscherseepiste bringt uns zur Mittelbergbahn. Von der Bergstation geht es auf oder rechts der Piste im weiten Linksbogen zum sichtbaren Mittelbergjoch hinunter. Wenige Meter zum Joch hinauf, dann muss morgens auf häufig sehr hartem bis eisigem Untergrund ein sehr steiler, felsdurchsetzter Hang nach links auf den Taschachferner hinuntergerutscht werden. Sanft lässt man die Ski bis in den Boden auf 3100 Meter hinabgleiten. Auffellen. Es wird nun auf meist guter Spur (Wildspitze Route) rechts der Gletscherabbrüche zuerst flach angestiegen. Zwischen den Abbrüchen und einer Serac-Zone rechts wird es etwas steiler, danach erreichen wir eine weite Abflachung vor der Petersenspitze. Im weiten Linksbogen wandern wir entlang der Brochkogel Ostflanke mild aufwärts. Wir verlassen die Spur zur Wildspitze nach rechts und steuern deutlich vor dem Mitterkarjoch einen steilen Firnhang, der bis zu einer Abflachung im Südostgrat des Brochkogels reicht, an. Zuletzt noch mit Ski oder schon zu Fuß sehr steil zur Gratabflachung hinauf. Nun stapfen wir rechts einen breiten, mittelsteilen Gratrücken im Firn bis zur felsigen Verjüngung des Grates hinauf. Es beginnt jetzt ein ausgesetzter Gratabschnitt, der je nach Schneelage an einer felsdurchsetzten Firnschneid oder kletternd an Gratblöcken überwunden werden muss. Eine trittarme, glatte Platte wird gut zwei Meter in eine kleine Scharte abgestiegen, danach werden zwei Gratblöcke exponiert überklettert (oder man stemmt sich im schmalen Spalt dazwischen durch). Allmählich verliert der Grat seine Steilheit und Schnittigkeit und mündet in einen Gratrücken der zur ungeschmückten Gipfelkuppe hinaufführt.

Abstieg entlang des Anstiegs bis zum Skidepot. Wir fahren nun entlang der Brochkogel Ostflanke mild bis in die Gletscherebene vor der Petersenspitze ab. Auffellen. Die markante Firnkuppe kann direkt angesteuert werden. Am einfachsten gelangt man in einem angedeuteten Linksbogen zum ungeschmückten Gipfel.

Einfache Abfahrt Richtung Brochkogel Nordwand und im Rechtsbogen zum Brochkogeljoch hinunter. Die sehr steile Rampe entlang der Brochkogelwestwand wird zu einer steilen Mulde, die in den Kleinen Vernagtferner mündet, abgefahren (oder bei Vereisung auch abgestiegen). Die weiten Gletscherhänge führen gestuft zum Großen Vernagtferner hinunter. An der Hochvernagtspitze links vorbei halten wir uns möglichst weit oben, um ohne viel Aufstieg die auffallende Seitenmoräne unter der Hintergraslspitze zu erreichen. In der Moränenmulde fahren wir bis zur Vernagthütte ab. Alternativ kann man auch im breiten Abfluss des Großen Vernagtferners talwärts fahren, bis man bei der Brücke zur Aufstiegsspur von Vent stößt. Auffellen und der Spur knapp 200 HM zur Hütte hinauf folgen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der ÖBB von Innsbruck oder Vorarlberg zum Bahnhof Imst-Pitztal. Mit dem Regionalbus 4204 bzw. Skibus Gelbe Linie bis Mittelberg.

Anfahrt

Auf der Inntalautobahn A12 bis Abfahrt Imst / Pitztal. Den Wegweisern ins Pitztal folgen und auf der Pitztalstraße bis nach Mittelberg fahren.

Parken

Parkplatz der Pitztaler Gletscherbahnen in Mittelberg.

Weitere Informationen

Pitztaler Gletscherbahnen: http://www.pitztaler-gletscher.at/de

Vernagthüttee: http://www.wieshof.at/vernagt/; https://www.alpenverein.at/huetten/?huette_nr=0648

Ausrüstung

komplette Skihochtourenausrüstung, Steigeisen.

Sicherheitshinweise

Alle Gefahren einer Gletscherbegehung sind zu beachten.

Der SO-Gratanstieg am Hinteren Brochkogel ist etwas exponiert und erfordert meist leichte Kletterei bis I°.

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