Vormarktstraße, 4310 Mauthausen, Österreich
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Heinrichskirche
Beschreibung
Kaiser Heinrich II. (973/1002-1024) aus dem bayerischen Zweig der Ottonen, wurde mit seiner Frau Kunigunde als einziger deutscher Kaiser heilig gesprochen. Heinrich, begraben im Dom von Bamberg, ist der Patron der Heinrichskirche.
Der Chor (= der meist im Osten gelegene Altar-Raum) wurde nach 1400 erbaut. 1494 Errichtung eines kleinen Karmeliter-Klosters. 1897 wurde das baufällige Langhaus abgerissen und die heutige West-Fassade neu gestaltet. Durch die Anhebung des Donau-Ufers liegt die Kirche heute unter dem Straßen-Niveau.
Neben der Kirche befand sich ein Friedhof, auf dem die Ertrunkenen, Angeschwemmten und Armen beerdigt wurden. Es passierte oft, dass Seeleute in der Donau ertranken. Lange Zeit mussten Flößer Nichtschwimmer sein, um so bei Gefahr ihre Waren nicht im Stich zu lassen. Auf diesem ehemaligen Friedhof stand 1905-1936 der Pranger, der heute wieder am Marktplatz steht.
1694 fand ein Fischer eine angeschwemmte Marien-Statue in der Enns-Mündung. Um diese "Maria Trost" entwickelte sich eine Wallfahrtsstätte u.a. Prozessionen von Passau. Die Heinrichs-Kirche zählte durch die Einnahmen aus den Spenden der Wallfahrer zu den reichsten Kirchen im Machland. Die Marien-Statue kam 1892 in die Pfarrkirche St. Nikola. An der dortigen Nord-Wand steht heute die bei der Verlagerung stark überarbeitete Statue.
In 16. Jh. war die Heinrichskirche die Kirche der Protestanten von Mauthausen. 1732 wohnte Kaiser KARL VI. (1685/1711-40), Vater von Maria Theresia (1717/1740-1780), einer Messe in der Heinrichskirche bei. 1786 wurde die Kirche unter Kaiser JOSEF II (1741/1764-1790) gesperrt, nach den Protesten der Mauthausener jedoch bereits 1787 wieder geöffnet. Der gotische ehemalige Chor der Heinrichskirche, der heute die Kapelle bildet, ist einjochig mit 5/8-Schluss. Das Polygon (Vieleck durch 5/8 Schluss) deckt ein abgewalmtes Satteldach. Die spitzbogige seichte Portalvorhalle schließt ein barockisierendes Gittertor.