Schwierigkeit |
schwer
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Aufstieg
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1878 hm |
Abstieg
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1122 hm |
Tiefster Punkt |
Alpengasthof Alter Pocher 1807 m |
Höchster Punkt |
Hoher Sonnblick 3105 m |
Dauer
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8:00 h |
Strecke
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15,9 km |
Heiligenblut - Hoher Sonnblick/Zittelhaus - Duisburger Hütte
Quelle: DAV Sektion Duisburg, Autor: Ernst Riegel
Die Tour
Überschreitung des Hohen Sonnblick. Vom traditionsreichen Bergsteigerdorf Heiligenblut, durch das Grün des Kleinfleißtales in die Gletscher des Hohen Sonnblick. Über den versicherten Ostgrat in den wilden Talschluss von Rauris mit Zeugen alter Erzbergbauzeiten in die Seeenlandschaft der Hochwurten mit der Duisburger Hütte
Durch das Kleinfleißtales zum Zirmsee, über den Gletscher zum Gipfel des Hohen Sonnblick. Über den versicherten Ostgrat in den wilden Talschluss von Rauris mit Zeugen alter Erzbergbauzeiten in die Seeenlandschaft der Hochwurten mit der Duisburger Hütte
Autorentipp
Sehr lange, äußerst abwechslungsreiche Tour, hochalpine Wanderung, Bergtour oder auch Hochtour, je nach Betrachtungsweise und Verhältnissen. Sehr gute Geher können die Tour an einem Tag bewältigen. Zu empfehlen ist das nicht. Empfohlen wird: Anfahrt zum Alten Pocher - Nächtigung (zuvor erfragen) - Aufstieg Hoher Sonnblick - Nächtigung im Zittelhaus - Weiterweg Rojacherhütte - Duisburger Hütte.
Info
Karte
Details
Kondition
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Erlebnis
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Landschaft
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Gefahrenpotential
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Technik |
Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Heiligenblut (Alpengasthof Alter Pocher)
Ziel
Duisburger Hütte
Weg
Heiligenblut (1291 m), das uralte Bergsteigerdorf am Großglockner, ist auch der Talort für den Einstieg in den Tauernhöhenweg gen Osten. An der Fleißkehre der Großglockner Hochalpenstraße betreten wir die Goldberg Gruppe. Durch das Kleinfleißtal erreicht man bald das Gasthaus „Alter Pocher“ (1807 m), der ideale Nächtigungsort vor dem Aufstieg zum Hohen Sonnblick (unbedingt zuvor Öffnungszeiten erfragen).
Durch das üppig grüne Kleinfleißtal folgen wir dem Weg 102B bis zu einer Verzweigung. Hier wählen wir den Abzweig nach links, nördlich (159), und erreichen, mehrmals einen Fahrweg kreuzend, den malerischen Zirmsee, der ideale Ort für eine erste größere Rast. Weiter leitet uns der Weg um das Hörnl herum zu den riesigen Trümmerfeldern, die das zurückgehende Eis des Kleinfleißkees‘ in den letzten Jahrzehnten frei gegeben hat. Hier heißt es, die Markierung gewissenhaft zu verfolgen, zu leicht verliert man diese in dem unübersichtlichen Blockwerk. Bei schlechter Sicht ist von einer Begehung dringend abzuraten.
Man ist froh, wenn man diese Zone hinter sich hat und kann den Firn des Kleinfleißkees‘ betreten. Meist findet man eine gute Spur vor. Der Gletscher ist keineswegs spaltenfrei. In den letzten Jahren haben sich einige tragische Spaltenstürze ereignet. Daher gilt es, sich weit genug von der Spaltenzone nahe der Pilatusscharte (2905 m) fernzuhalten.
Wenn man die Felsen des Gipfelaufbaus mit dem Zittelhaus (3102 m) und der meteorologischen Station erreicht hat, weiß man, was man getan hat (5 Std. ab Alter Pocher). Eine Nacht hier oben ist Pflicht. Die Rundumsicht und der Sonnenauf- und untergang sind ein Erlebnis. Wenn möglich, sollte eine Führung durch die meteorologische Station (gegen eine Spende an den Wetterwart) gemacht werden.
Der Abstieg am nächsten Tag beginnt mit der Querung zur östlichen Schulter, von der aus man dem Blockgrat, zum Teil etwas ausgesetzt, mit seinen Versicherungen zur Rojacher Hütte folgt. Gute Steigeisengeher können auch über das Goldbergkees absteigen und später zum Grat queren, aber Achtung, beim Übergang auf den Grat ist eine steile Hartfirnrinne zu queren, was zu einem heiklen Unterfangen werden kann.
Nach einer ausgiebigen Rast auf der Rojacher Hütte (2718 m) folgen wir weiter dem felsigen Weg 102 bis zu einem Abzweig:
Ein erfahrener Bergsteiger kann bei guter Sicht und aperem Gletscher den Weg geradeaus weiterverfolgen, sich durch die Seitenmoräne des Vogelmaier Ochsenkarkess‘ schlagen, den Gletscher queren, und drüben nach der Geröllzone, die Markierungen des Weges 102 wieder aufnehmen (großer Steinmann mit Signalstange). Über die Niedere Scharte (2695 m, Gedenktafel) und den Goldbergtauernkopf (2775 m) erreicht man die Fraganter Scharte. Kürzer: man steigt durch die breite Rinne (evtl. harter Firn) auf Weg 118 direkt nach Süden ab und erreicht Weg 158 und später 102.
Wer die Gletscherquerung vermeiden möchte, kann ab dem Abzweig einem nicht markierten, aber deutlich sichtbaren Pfad folgen (gelegentlich findet man graue Kleckse, mit denen eine frühere Markierung übermalt wurde). Wenig später, etwa bei Punkt 2393 m, erreicht man den blau/weiß markierten Lehrpfad „Tauerngold“, der uns zu einer stabilen Brücke über den reißenden Gletscherbach, nahe der Ruine des Knappenhauses (2339 m), leitet. Nordwärts dem Pfad folgend, erreicht man bei einer Spitzkehre den Weg vom „Neubau“ kommend hoch zur Fraganter Scharte.
Wer auch diesen Weg vermeiden will, muss zum „Neubau“ (2175 m) absteigen und von dort dem gut markierten Weg hoch zur Fraganter Scharte (2753 m) folgen.
Auf der Fraganter Scharte treffen die 3 Varianten wieder zusammen. Ab hier verfolgt man den Weg 102 in den Talschluss der Wurten. Über den Uferweg 102 am Hochwurtensee entlang erreicht man den Hüttenweg, den Richard Helfer Weg 145 zur Duisburger Hütte (2572 m), (4 bis 6 Std ab Zittelhaus je nach Routenwahl).
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Mit dem Postbus oder Wanderbus von Mallnitz Obervellach (ÖBB) nach Heiligenblut
Anfahrt
Über die Großglockner Hochalpenstraße nach Heiligenblut (die mit Abstand schönste Anfahrt!)
über Felber Tauern, Lienz, Iselsberg nach Heiligenblut
über die A10, Tauernautobahn, Knoten Spittal, Mölltal-Bundesstraße nach Heiligenblut
über die A10, Pinzgau Bundesstraße, Gasteiner Tal, Bahnverladung Böckstein, nach Mallnitz Obervellach, Mölltal Bundesstraße nach Heiligenblut
mit Taxi (Fahrerlaubnis Privat PKW erfragen) zum Alpengasthof Alter Pocher
Fußweg von Heiligenblut ca. 6 Km - 2 Std
Parken
Parkplatz beim Alpengasthof Alter Pocher oder öffentlicher Parkplatz in Heiligenblut
(Fahrerlaubnis zuvor erfragen)
Weitere Informationen
Ausrüstung
in wie weit volle Gletscherausrüstung notwendig ist, hängt von der Wahl der Variante und den Verhältnissen ab (zuvor auf dem Zittelhaus erfragen)
Feste Bergschuhe sind ein Muss, Steigeisen, Stöcke/Eispickel können sehr nützlich sein
Sicherheitshinweise
Achtung bei schlechter Sicht in dem Moränengelände der Rückzugsgebiete der Gletscher und auf den Gletschern (Kleinfleißkees und Voglemaier-Ochsenkar Kees)
die Gletscher sind nicht spaltenfrei
ausgesetzter Blockgrat mit Seilversicherungen
Querung von Hartfirnrinnen u.U. vereist