Hahnmühle - Coburg

Von der Mühle zum Hotel ...

Die Ursprünge des wohl schönsten Fachwerkhauses der Stadt Coburg gehen bis in das Jahr 1323 zurück. Damals stand vor den Toren der Stadt eine Getreidemühle am Hahnfluss. Der erste "Hahnmüller" ist für das Jahr 1480 belegt.

Ursprünglich gehörte die Mühle zur Benediktinerabtei in Saalfeld. Jedoch ging das Anwesen nach der Reformation in das kurfürstliche Lehensrecht über. Schon damals bestand die Mühle aus mehreren Bauten. Dazu gehörte ein Wehr, das den Hahnfluss auf über einen Meter aufstaute, um die nötige Kraft im Wasser zu konzentrieren. 

Die Mühle wurde von jedem ihrer Besitzer erweitert und neu angepasst. So erweiterte der Hahnmüller Carl Reuß 1597 die Anlagen um eine Schlag- und Ölmühle. Dabei wurde der Hahnfluss überbaut. Das Haupthaus erfuhr 1622 unter Peter Mullner eine umfassende Erweiterung. Auch ein Sägewerk kam dazu.

Nachdem die Mühle 1657 durch einen Brand schwer beschädigt wurde, veränderte sich das Äußere ein weiteres Mal erheblich. Nachdem im Jahr 1777 die Familie Geyer das Eigentum an der Mühle erwarb, erfolgten 1863 die Abtrennung des Innenhofes auf der Nordseite durch eine Dekorationsmauer und 1864 die Stilllegung der angrenzenden Ölmühle. Der eigentliche Mühlenbetrieb endete im Jahr 1890, als die Einrichtung einer zusätzlichen Marmormühle von der Stadt verweigert wurde.

So änderte sich die Verwendung des Gebäudekomplexes in den folgenden Jahren drastisch, man baute die Mühle um. Auf der Südseite entstand im Erdgeschoss ein Geschäft, in dem erst ein Bäcker angesiedelt war, später dann eine Konditorei mit Café und schließlich eine Metzgerei. Eine Fassadenrenovierung, bei der das alte Fachwerk wieder freigelegt wurde, erfolgte 1949.

Seit 2013 befindet sich ein Hotel in der historischen Gebäudeanlage.