Gschnitzer Tribulaun (2946 m)

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Das Sandestal - im Banne der Tribulaune. Nebenbei auch der Kühlschrank des Gschnitztals.
Im hinteren Sandestal mit Blick auf die gewaltigen Felsfluchten des Gschnitzer und Pflerscher Tribulaun.
Imposante Felskulisse beim Anstieg hinauf zur Tribulaunhütte.
Die ersten Sonnenstrahlen kurz oberhalb der Tribulaunhütte.
Oberhalb der Tribulaunhütte quert man ins Schneetal.
Der steile Anstieg durch das Schneetal zur Schneetalscharte.
Sehr steil geht es zu Fuß durch Fels, Eis und Schnee.
Kurz nach der mit einem Stahlseil versicherten Stelle.
Der obere Abschnitt der Rinne ist zumeist mit Schnee bedeckt und deshalb ein Stapfen gut möglich.
Meist einfache Stapferei im Schnee am Ausstieg der Rinne.
Je nach Bedingungen die Ski bis zum Gipfel tragen oder doch nochmals unter die Füße.
Im Antlitz des Pflerscher Tribulaun erfolgt der letzte Anstieg zum Gipfel.
Das weitläufige Gipfelplateau kurz unterhalb des Gipfels.
Ein schlichtes Kreuz ziert den Gipfel des Gschnitzer Tribulauns.
Der Pflerscher Tribulaun - die beherrschende Berggestalt.
Ein traumhafter Aussichtsberg.
Die steile Abfahrt bis zur Schneetalscharte.
Zurück an der Schneetalscharte.
Oben Pulver unten Firn - Traumabfahrt durch das Schneetal
Im oberen Bereich des Schneetals - windbeeinflusster Schnee.
Blick zurück zur Schneetalscharte (rechts)
Bei Firn wohl eine der schönsten Schitouren.
Das Plateau im Bereich der Tribulaunhütte bietet im Frühjahr zumeist herrlichen Firn.

Die Tour

Landschaftlich und alpinistisch sehr beeindruckende Schitour. Die Tour erfordert eine gute Kondition, alpine Erfahrung und absolut sichere Verhältnisse. Steil und oft lawinengefährdert ist das Schneetal hinauf zur gleichnamigen Scharte. Nicht ungefährlich ist der kurze Anstieg über die kombinierte Fels-, Schnee- und Eisrinne nach der Schneetalscharte. Beindruckend ist das nach Süden ausgerichtete und wenig steile Gipfelplateau.

Der Gschnitzer Tribulaun wirkt nach Norden mit seiner senkrecht in die Tiefe stürzenden Felswand sehr unnahbar. Dennoch beherbergt dieser Berg alpinistisch eine äußerst attraktive Schitour. Der Anstieg entlang des Güterweges ist nicht von langer Dauer und auch der Waldabschnitt ist recht bald überwunden, sodass man recht schnell in das von steilen Bergen umrahmte Sandestal eintritt. Bis oberhalb der Tribulaunhütte (2.064 m, im Winter geschlossen) ist der Anstieg durchwegs unschwierig. In weiterer Folge erhält die Schitour hinauf zur Schneetalscharte aber einen alpinen Charakter und dieser verstärkt sich noch mit der Durchsteigung einer steilen Fels, Schnee-und Eisrinne. Im oberen Abschnitt sind ein paar Spitzkehren über einen Steilhang notwendig, bevor man das unschwierige und weitläufige Gipfelplateau erreicht.

Autorentipp

Die wohl schönste Zeit für die Besteigung des Gschnitzer Tribulaun ist das Frühjahr. Einerseits ist nach kalten und klaren Nächten die Lawinengefahr sehr gering und andererseits kann man mit schönen Firnverhältnissen rechnen.

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1665 hm
Abstieg
1665 hm
Tiefster Punkt Parkplatz Gh. Feuerstein
1281 m
Höchster Punkt Gschnitzer Tribulaun
2945 m
Dauer
4:00 h
Strecke
14,9 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Gasthof Feuerstein, Gschnitz (1281 m)

Ziel

Gasthof Feuerstein, Gschnitz (1281 m)

Weg

Vom Gh. Feuerstein folgen wir kurz der Straße in südwestlicher Richtung, bis linkerhand der Güterweg zur Tribulaunhütte abzweigt. Über diesen anfangs durch den Wald in angenehmer Steilheit bergan. Schon bald münden wir in das landschaftlich beeindruckende Sandestal ein und verlassen den Waldabschnitt. Die steilen Hänge unterhalb der Gargglerin querend (mitunter müssen auch Lawinen überwunden werden), steuern wir den flachen Talboden "Hintersandes" an. Bald nach der Materialseilbahn führt der Anstieg linkerhand erstmals über einen etwas steileren Hang hinauf zu einem flachen Boden (die Tribulaunhütte 2.064 m liegt bereits nördlich von uns). Nun steuern wir in südlicher Richtung, aber nicht allzu hoch, das markante und immer steiler werdende Kar des Schneetales an, welches in die schmale Schneetalscharte mündet. Über dieses Kar in zahlreichen Spitzkehren immer steiler werdend nach oben, bis wir auf 2.642 m die Scharte erreichen.

Aufgrund der nun folgenden kurzen Fels, Eis- und Schneerinne, richten einige SkitourengeherInnen in der Scharte ihr Schidepot ein und steigen zu Fuß die letzten knapp 300 Höhenmeter zum Gipfel auf.

Da aber nach dieser Rinne wiederum schöne Schihänge warten, werden die Schi auch häufig am Rucksack montiert und mitgenommen. Zielführend für diesen Abschnitt ist auf jeden Fall die Mitnahme von Leichtsteigeisen oder Spikes. Hat man diese Rinne (ca. 60-70 HM) durchstiegen (Drahtseile vorhanden, jedoch im Winter gerne unter dem Schnee verborgen), erfolgt im Anschluss der weitere Aufstieg wieder mit Schi. Über einen kurzen etwas flacheren Rücken, gelangen wir nochmals zu einer Steilstufe, die in einigen Spitzkehren überwunden wird. Danach erreicht man das weitläufige und wenig steile Gipfelplateau mit dem schlichten Gipfelkreuz des Gschnitzer Tribulaun. 

Die Abfahrt vom Gipfel bis zur Rinne erfolgt wie der Aufstieg. Sehr gute Skifahrer können auch den Bereich der Rinne abfahren (ca. 45°) bzw. teilweise abrutschen (häufig etwas wenig Schnee). Stürzen darf man in diesem Abschnitt auf keinen Fall, da unterhalb das Gelände felsdurchsetzt abbricht. Die Schneetalscharte ist im oberen Abschnitt steil, weist aber keine felsdurchsetzten Bereiche auf. Am Ende des Kars bei Firn nun nicht der Aufstiegsspur folgen, sondern in Richtung Tribulaunhütte weiterfahren. Anschließend noch ein Stück das Plateau oberhalb der Felsabbrüche  in nördlicher Richtung queren, bis die Hänge steil zum Sandesbach führen (= Sommerweg; meist herrlicher Firn). 

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit der Bahn bis Steinach a. Brenner (www.oebb.at). Anschließend mit dem Postbus der Linie 4146 bis zur Busendhaltestelle "Gh. Feuerstein" (www.postbus.at).

Anfahrt

Von Norden oder Süden auf der Brennerautobahn A13 (mautpflichtig) bis zur Ausfahrt Steinach a. Br. bzw. Matrei a. Br. Auf der B182 nach Süden in Richtung Steinach a. Br. Kurz vor dem Ortseingang, zweigt man rechterhand in das Gschnitztal ab. Vorbei an den Ortschaften Trins und Gschnitz, erreicht man nach knapp 14 km den Ortsteil Obertal mit dem Gh. Feuerstein.

Die Anfahrt bis zur Einmündung in das Gschnitztal kann von Süden als auch von Norden über die B182 erfolgen.

Parken

Großer gebührenpflichtiger Parkplatz.

Weitere Informationen

Gh. Feuerstein (1281 m): Tel. +43/(0)5276/78045, +43/(0)664/3480183, E-mail: info@gasthof-feuerstein.at,  nahezu das ganze Jahr geöffnet (Montags Ruhetag)

Ausrüstung

Normale Schitourenausrüstung mit LVS, Sonde, Schaufel. Im Frühjahr ist die Mitnahme von Harscheisen obligatorisch. Zusätzlich für die Rinne sollten je nach Verhältnissen Leichtsteigeisen oder Snowline Spikes mitgeführt werden.

Sicherheitshinweise

Eine Schitour auf den Gschnitzer Tribulaun verlangt mit dem Eintritt in das Sandestal sichere Lawinenverhältnisse. Das Sandestal wird von äußerst steilen Berghängen auf beiden Seiten begrenzt. Häufig lawinengefährdet ist auch das steile Kar hinauf zur Schneetalscharte. Eine alpinistische Herausforderung ist der kurze, aber steile Anstieg durch die felsdurchsetzte Schnee- und Eisrinne (für diesen Abschnitt wird die Mitnahme von Leichtsteigeisen oder Spikes empfohlen). Die Rinne ist zwar mit Drahtseilen im unteren Abschnitt versichert, jedoch sind diese im Winter gerne unter der Schneedecke verborgen.

Die Abfahrt durch die steile Rinne (ca. 45°) ist für sehr gute Skifahrer durchaus möglich, wobei auch teilweise abgerutscht werden muss, da in diesem Abschnitt häufig wenig Schnee liegt. Ansonsten muss man durch die Rinne wieder absteigen. 

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