Großer Drusenturm (2830 m), Rätikon

Quelle: Alpenverein Innsbruck, Autor: Josef Essl

Ausgangspunkt ist das E-Werk bzw. der Stausee oberhalb von Latschau.
Westlich des Parkplatzes erfolgt der Anstieg neben den Häusern zum Eingang in das Gauertal.
Nach dem Steilaufschwung auf der Rodelbahn, erreichen wir die Almflächen der "Vollspora" mit dem Blick auf die grandiose Drusenfluh.
Bis zur Lindauer Hütte folgen wir der Rodelbahn, können diese aber immer wieder über den Sommerweg abkürzen.
Nach gut 2 Stunden ist die schön gelegene Lindauer Hütte erreicht.
Die Lindauer Hütte, idealer Stütz- und Ausgangspunkt für herrliche Schitouren im Rätikon.
Von der Lindauer Hütte anfangs flach in westlicher Richtung zur Ob. Sporaalpe, an dieser vorbei und weiter in Richtung Öfakopf.
Nicht mehr weit ist es bis zum Öfatobel. Dahinter die Schneepyramide des Öfakopfes.
Im Öfatobel wenden wir uns in südliche Richtung und blicken dabei direkt auf den von Felswänden eingeschlosenen Eistobel.
Direkt unterhalb des Eistobels drehen wir uns in südöstliche Richtung und steuern die im Schatten liegende Steilstufe an.
Nach der Steilstufe erreichen wir die wahren Traumhänge des Sporertobels.
Am Fuße gewaltiger Felswände und Felsspitzen, folgt ein genussvoller Anstieg durch den Sporertobel.
Inmitten des Sporertobels mit den Felsfluchten der Gamsfreiheit. Darüber der Mittlere und Gr. Drusenturm.
Unterhalb des Kl. Drusenturms werden die Hänge zusehends steiler und sollten nur bei sicheren Lawinenverhältnissen begangen werden.
Tiefblick über die herrlichen Hänge des Sporertobels.
Ganz schön steil, doch die eigentliche Steilstufe ist noch nicht erreicht.
Das Kriterium dieser Schitour ist die Überwindung der Steilstufe auf ca. 2600 m Seehöhe.
Insbesondee nach Neuschnee sollte die kurze Steilstufe nur einzeln begangen werden.
Die nicht ganz unproblematische Querung.
Die Querung ist geschafft. Nun geht es über den Südosthang (ca. bis zur Mitte) bergan, bevor wir nach rechts hinauswechseln.
Das Gipfelplateau ist gleich erreicht.
Unterhalb eines breiten Rückens geht es direkt zum Gipfel.
Am Ziel - nur ein kleines Kreuz ziert den Gipfel des Gr. Drusenturms.
Die ersten Schwünge versprechen herrlichen Pulver.
Pulvertraum durch den Sporertobel.
... und der Pulvertraum geht weiter.
Genuss pur.
Abfahrt inmitten einer herrlichen Berg- und Felskulisse.
Abfahrt durch die untere Steilstufe, bevor wir den Öfatobel erreichen.
Bei der Ob. Sporaalpe schweift der Blick nochmals zu den imposanten Drusentürmen zurück.

Die Tour

Der Rätikon liegt etwas versteckt im Süden Vorarlbergs, bietet aber mit dem Großen Drusenturm oder auch Großer Turm genannt, wohl eine der schönsten Schitourenaufstiege und Abfahrten in Vorarlberg. Schon der Anstieg durch den "Sporertobel" mit den mächtigen Felsfluchten und Felsspitzen der Drei Türme kann durchaus als einzigartig bezeichnet werden und lässt jedes Schitourenherz höher schlagen. Auch wenn der Zustieg vom Stausee in Latschau doch recht lange ist und dabei über 1800 Höhenmeter überwunden werden müssen, entschädigt die Bergkulisse und Aussicht für alle schweißtreibenden Mühen. Es besteht aber auch die Möglichkeit die Schitour abzukürzen, indem man auf der Lindauer Hütte nächtigt.

Man startet vom großen Parkplatz beim Stausee oberhalb des Ortes von Latschau. Der Beginn des Aufstieges führt an den Häusern vorbei, bis man den Taleingang des Gauertales erreicht. Dabei orientiert man sich immer an der Beschilderung "Lindauer Hütte/Gauertal". Nach einem Steilaufschwung passiert man die zahlreichen Almen von Vollspora. Auf der Rodelbahn und teilweise auch abkürzend und den Blick auf das gewalte Bergmassiv der Drusentürme gerichtet, erreicht man die Lindauer Hütte. Von der Schutzhütte nach Westen, vorbei an der Sporaalpe, gelangt man zum Beginn des Öfatobels. Schon bald dreht man sich in südlicher bzw. südöstlicher Richtung und mündet in den Sporertobel ein. Durch diesen in angenehmer Steilheit bergwärts bis zur Steilstufe, die ein Kriterium bei dieser Schitour darstellt. Über diese hinauf, erreicht man das Plateau, von dem man nach weiteren gut 150 Höhenmetern auf dem Gipfel des Großen Drusenturm steht.  

Autorentipp

An schönen Wochenenden zählt der Große Drusenturm zu einem sehr beliebten Tourenziel. Unter der Woche ist es bedeutend ruhiger. Besonders schön ist die Tour nach nicht zu starken Neuschneefällen bei gleichzeitig geringer Lawinengefahr. Eine Übernachtung auf der Lindauer Hütte lohnt sich allemal, da noch weitere herrliche Schitourenziele im Nahbereich der Schutzhütte liegen (Sulzfluh, Gr. Drusenturm über den Eistobel, Drusenfluh durch die Blodigrinne, Öfakopf, Geisspitze, Drusentor, ...).

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
1850 hm
Abstieg
1850 hm
Tiefster Punkt Latschau/Stausee
1000 m
Höchster Punkt Großer Drußenturm
2830 m
Dauer
5:00 h
Strecke
21,4 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Gefahrenpotential
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Latschau/Stausee (1000 m)

Ziel

Latschau/Stausee (1000 m)

Weg

Der große Parkplatz beim Stausee (1000 m) oberhalb von Latschau ist Ausgangspunkt für die lange, jedoch landschaftlich und alpinistisch einmalige Schitour auf den Großen Drusenturm. Wir folgen dem Parkplatz an dessen westlichen Ende und steigen nun sanft neben Häusern in südlicher Richtung über die Wiese auf. Zweimal eine Seitenstraße querend, erreichen wir den Eingang des Gauertales. Nach einem kurzen Stück ohne viel Höhengewinn, erreichen wir einen Steilaufschwung, wobei wir immer auf dem Güterweg (= Rodelbahn) bleiben. Nach dem kurzen Steilaufschwung, erreichen wir die weitläufigen Almflächen von „Volspora“. Weiter taleinwärts und erstmals den grandiosen Blick auf die markanten Drusentürme gerichtet, kann mit Fortdauer des Aufstieges immer wieder der Güterweg über den Sommerweg abgekürzt werden. Nach gut 2 Stunden ist schließlich die schön gelegene Lindauer Hütte (1744 m) erreicht. Eine kurze Rast sollte man sich hier gönnen, bevor die weiteren 1100 Höhenmeter in Angriff genommen werden. Von der Schutzhütte geht es anfangs flach nach Westen zur Ob. Sporaalpe (1739 m). Von dort steuern wir die markante Schneepyramide des Öfakopfes an. Nach dem Flachstück steigen wir noch ein kurzes Stück über den Öfatobel auf, wenden uns aber schon bald nach links in südliche Richtung. Vor uns liegt nun der zwischen den gewaltigen Felsen hinaufreichende Eistobel, den wir aber rechterhand liegenlassen, da unser Aufstieg durch den Sporertobel noch etwas südöstlicher erfolgt. Die Überwindung einer kurzen (ca. 50 HM) Steilstufe, ist der eigentliche Eingang in den Sporertobel, der nun weit ausladend zwischen gewaltigen Felswänden und -türmen in angenehmer Steilheit emporführt. Mit Fortdauer des Aufstieges werden die Hänge immer steiler und gehen auf ca. 2600 m zwischen Kl. Drusenturm und Mittlerer Drusenturm in einen ca. 40° steilen Hang über. Dieser ist sicherlich die Schlüsselstelle dieser Tour und sollte deshalb nur bei sicheren Verhältnissen begangen werden. In wenigen Spitzkehren steil nach oben, folgt nun eine kurze Querung, um das südseitig gelegene Plateau des Mittleren und Gr. Drusenturms zu erreichen. Von hier sind es nur mehr gut 180 Höhenmeter bis zum Gipfel, der aber noch nicht sichtbar ist. Wir steigen in angenehmer Steilheit über den Südosthang auf, queren bei ca. 2780 m nach rechts hinaus, folgen einem sanften Hang hinauf zum Gipfelplateau und erreichen nach einer kurzen Querung den mit einem sehr kleinen Kreuz verzierten Gipfel des Gr. Drusenturms (2830 m).

Die Abfahrt erfolgt bis zur Lindauer Hütte wie der Aufstieg. Für die Talabfahrt von der Lindauer Hütte bis zum Ausgangspunkt, sollte ausschließlich die Rodelbahn genutzt werden.

Anmerkung: Da die Lindauer Hütte von Mitte Dezember bis Ende März/Anfang April durchgehend geöffnet hat, kann die Schitour auf den Gr. Drusenturm auch auf 2 Tage aufgeteilt werden. 

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Schnellzug bis Bludenz. Umsteigen und weiter mit der Schnellbahn bis Tschagguns (www.oebb.at). Nach einem kurzen Fußmarsch von 3 Min. zur Bushaltestelle Tschagguns Illwerksplatz. Weiter mit dem Bus 1 nach Latschau/Kraftwerk.

Anfahrt

Von Osten: Auf der A 12 Inntalautobahn sowie auf der S 16 Arlberg-Schnellstraße bis nach Bludenz und anschließend auf der B 188 bis Tschagguns. Über die Landes- und Dorfstraße hinauf zum Stausee von Latschau.

Von Norden: Auf der A 14 Rheintalautobahn nach Bludenz. Weiter wie oben beschrieben.

Parken

Großer Parkplatz beim Stausee oberhalb von Latschau.

Weitere Informationen

Lindauer Hütte (1744 m, DAV): Tel. +43/(0)664/5033456, E-mail: team@lindauerhuette.com, www.lindauerhuette.com, geöff. von Mitte Dezember bis Ende März/Anfang April

Ausrüstung

Normale Skitourausrüstung mit LVS-Gerät, Lawinenschaufel und Sonde. Die Mitnahme von Harscheisen wird angeraten. Wechselwäsche, Jause, Flüssigkeit, Sonnencreme, ...

Sicherheitshinweise

Bis zur Lindauer Hütte ist der Zustieg über die Rodelbahn und teilweise abkürzend über den Sommerweg gefahrlos möglich. Nach der Schutzhütte bzw. mit dem Anstieg durch den Sporertobel sind absolut sichere Verhältnisse Voraussetzung. Vor allem der letzte Aufschwung auf das Plateau (2650 m) ist mit 35 - 40° sehr steil und auch aufgrund seiner Nordausrichtung häufig lawinengefährdet. 

Wichtiger Hinweis: Seit einigen Jahren ist die Lawinensituation im Bereich der Sporer Platte sehr unberechenbar geworden. Früher ging diese mächtige Lawine im späteren Frühjahr, also mit dem Ende der Skitourensaison ab. Doch in den letzten Jahren kommt es bereits früh im Winter und recht unberechenbar zu Anrissen und Lawinenabgängen genau ins Sporatobel. Immer wieder kommt es aber vor, dass einzelne SkitourengeherInnen oder auch Gruppen genau in diesem Gefahrenbereich rasten und verweilen. Aus diesem Grund wäre es entweder besser über die Sommerwegroute oder ganz auf der östlichen Seite aufzusteigen.

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