Gafadurahütte: über Drei Schwestern und Fürstensteig nach Sücka

Quelle: DAV Sektion Bonn, Autor: Renate Porr

Sonnenaufgang über dem Rheintal vor der Terrasse der Gafadurahütte.
Grasiger Sarojasattel, 1637 m, mit erstem Blick zu den Drei Schwestern.
Durch's riesige Felsentor zum nächsten Gipfel.
Wir nähern uns der Leiter bei den Drei Schwestern.
Steiler Anstieg zum Garsellikopf aus Richtung der Drei Schwestern.
Auf dem Gipfel Garsellikopf, 2105 m.
Ausblick vom höchsten Punkt ins Rheintal: Kügrat, 2123 m.
Abstecher auf den latschenbesetzten Gipfel Gafleichöpfli, 1983 m.
Ein Blick auf die phantastische Steiganlage im Fürstensteig.
Gewundene Pfade, immer gesichert - im Fürstensteig.
Ds alt Tonäll - Das alte Tunnel von 1867.
Nach kurzer Asphaltstrecke unser heutiges Ziel: Berggasthof Sücka, 1402 m.

Die Tour

Zweite und sehr erlebnisreiche Etappe auf dem Panoramaweg einer 4-tägigen Bergtour innerhalb Liechtensteins mit herrlichen Ausblicken ins Rheintal für geübte Bergsteiger.

Von der Gafadurahütte auf bequemem Steig hinauf in den Sarojasattel und dort mit dem alpinen Steig durch die Felsformation der Drei Schwestern. Anschließend über den normal-breiten Panorama-Grat-Weg mit viel Auf und Ab, aber mit wunderbaren Ausblicken ins Rheintal über verschiedene Gipfel bis zum Garsellisattel, der den nördlichen Einstieg in den sehenswerten Fürstensteig bildet.

Aufgezeichnete Tour:  Freitag, 29. Juni 2018

Niedrigster Punkt: 1396 m Straßenabzweigung vor dem Berggasthof Sücka
Höchster Punkt: 2123 m Gipfel Kügrat

Autorentipp

Besuch der Alp Sücka, direkt neben dem Ziel-Berggasthof Sücka gelegen. Infos unter:

https://tourismus.li/lie/ort/Alp%20S%C3%BCcka/

Info

Schwierigkeit
schwer
Aufstieg
912 hm
Abstieg
937 hm
Tiefster Punkt Abzweigung Straße Berggasthof Sücka
1396 m
Höchster Punkt Kügrat
2123 m
Dauer
7:00 h
Strecke
14,1 km

Details

Kondition
Erlebnis
Landschaft
Technik
Exposition
N
O
S
W

Beste Jahreszeit

Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember

Wegbeschreibung

Start

Gafadurahütte

Ziel

Berggasthof Sücka

Weg

Gemütlich und ausgeruht wandern wir auf dem Fahrweg der Gafadurahütte in Richtung Gafaduraalpe, bis linkerhand ein bequemer Steig zum Sattel hinauf abbiegt. Auf diesem zum breiten, grasigen Sarojasattel, 1625 m, der neben dem weiß-blau-weiß markierten Zustieg zu den Drei Schwestern gleichzeitig auch die Landesgrenze zwischen Liechtenstein und Österreich bildet. Rechterhand türmen sich die Drei Schwestern vor uns  auf.

Vom Vorgipfel aus stimmen wir uns auf die Kletterei an den drei berühmten Felsgipfeln ein. Es beginnt mit einer Leiter. Der Sage nach, haben sich an einem hohen kirchlichen Feiertag drei Schwestern statt zur Messe zu gehen, zum Beerenpflücken entschieden. Auf die Frage was sie da machen, antworteten sie "Nichts, nichts", worauf sie zu "Nichts", nämlich 3 kahlen Felsen gebannt wurden: in der Tat haben die 3 Felsen jeweils eine hohe, schlanke Formation. In schöner, leichter Kletterei zieht sich unser Steig durch die drei Felsformationen hindurch, wobei wir uns besonders über das Gipfelkreuz auf dem Hauptgipfel (2052 m) und die wunderbare Aussicht freuen.

Nur wenige Minuten benötigen wir am Ende für den Abstieg und treffen wieder auf den Via Alpina Roter Weg. Nun geht es auf dem Panoramaweg in steilen Serpentinen zum Garsellikopf (2105 m). Vor uns liegen beständig nicht nur das nächste Gipfelziel, sondern, momentan noch in der Ferne, auch das Gipfelmassiv des Alpspitz und links davon der Helwangspitz, 2000 m. Als Nächstes besteigen wir den grandiosen Aussichtsberg Kügrat. Es gibt ein Gipfelkreuz und ein Gipfelbuch. Hier sind wir mit 2123 m am höchsten Punkt der heutigen Tour angelangt. 

Wir können den Ausblick auf der Bank Richtung Gaflei genießen. Im weiteren Verlauf steigen wir immer wieder ab und auf: zur Abzweigung 1988 m im Westen zum Kröppeltobel, hinauf zur Gafleispitze, 2029 m, etwas abwärts und den kurzen Abstecher wieder hinauf zum Gafleichöpfli (1983 m), einer unerheblichen Latschenerhebung und teilweise auch als "Südgrat der Gaflei" bezeichnet.

Schließlich erreichen wir den Gafleisattel auf 1856 hm. Auf einer Bank vor dem nördlichen Beginn des Fürstensteiges können wir pausieren. Der Fürstensteig ist genial angelegt: Er führt vom Norden des Alpspitz über dessen Westseite bis nach Südwesten durch verschiedene Schluchten und um mehrere Felsköpfe herum. Der Weg sehr gut versichert: immer wieder laufen wir über Holzbrücken - und stege, die als Band in die steilaufragenden Felswände montiert sind. Es gibt Drahtseile, Stufen, Stifte und Krampen. Wir steigen überwiegend bergab. Nach etwa 1 Stunde erreichen wir das südliche Fürstensteigende und befinden uns bereits südwestlich vom Alpspitz.

Unterhalb der Alpe Brünsta wandern wir weiter nach Süden und befinden uns dann auf der Via Alpina Green (grüner Weg). Wir treffen kurz vor dem 2018 im Bau befindliche Wasserreservoir Triesenberg auf einen Fahrweg. Nach wenigen Metern, direkt in der Rechtskurve hinter dem Gebäude, verlassen wir diesen jedoch wieder, um unseren Weg weiter auf der Via Alpina Red und Green fortzusetzen.

Nun trennen sich die Wege: es gibt einen kleinen Steig für die Rheintalseite und einen Fahrweg durch das Tal nach Fächa / Silum. Wir entscheiden uns für die Steigvariante und wandern bis nach Silum. Dort stoßen der Fahrweg durchs Tal und unsere Variante wieder aufeinander. Wir folgen dem als Zentralalpen 02 – und Walserweg ausgeschilderten Wanderweg am Wegekreuz weiter bis auf den Kulm, 1433 m. Dort wechseln wir auf die asphaltierte Fahrbahn und steigen mit dieser das gemächlich ansteigende Stück Straße zum „Alten Tunnel“ hinauf. Wir sollten die historische Kostbarkeit bewundern, bevor wir die 48 m durchschreiten.

Wir schauen uns auf der anderen Tunnelseite um: von links kommt hier der Via Alpina Roter Weg und Morgen starten wir von hier nach Süden auf dem grasigen Weg direkt vor dem Tunnel. Heute folgen wir dem Straßenverlauf für ca. 500 m bergab, bis das Berggasthaus Sücka, 1402 m, erscheint. Es liegt in einer scharfen Linkskurve auf der rechten Straßenseite nach einem Stück asphaltiertem Zufahrtsweg. Am Brunnen im Hof können wir uns zum Tourenende erfrischen.

Anreise

Öffentliche Verkehrsmittel

Mit dem Zug nach Vaduz, mit dem Bus nach Nendeln, Haltestelle Sebastianstraße. Der ausgeschilderte  Bachweg beginnt in der Nähe der Haltestelle. Es sind nur ein paar Meter in Fahrtrichtung zurückzulaufen. Von hier zu Fuß zur Gafadurahütte. Dieser Aufstieg ist in den angegebenen Zeitberechnungswerten und Höhenangaben dieser Tour nicht mitgerechnet, da diese von der Gafadurahütte aus startet.

Anfahrt

Mit dem PKW über die Autobahn A 14/E 60 (mautpflichtig) oder mautfrei über die B 190 nach Feldkirch/Österreich und der B 191 und den Schildern nach Nendeln folgen. In der Nähe der Haltestelle Sebastianstraße befindet sich in der Ortsmitte der Parkplatz. Der ausgeschilderte  Bachweg beginnt in der Nähe der Haltestelle auf der Straße gegenüber. Es sind nur ein paar Meter in Fahrtrichtung zurückzulaufen. Von hier zu Fuß zur Gafadurahütte. Dieser Aufstieg ist in den angegebenen Zeitberechnungswerten und Höhenangaben dieser Tour nicht mitgerechnet, da diese von der Gafadurahütte aus startet.

Parken

Aus Richtung Feldkirchen kommend befindet sich der kostenlose Parkplatz auf der rechten Straßenseite an der Hauptstraße in der Ortsmitte bei Dr. Dorfla, der Post und diversen Einkaufsläden. Gegenüber liegt die Pizzeria La Dolce Vita. Es können etwa 15 PKW parken.

Weitere Informationen

Zum Start, Gafadurahütte: http://www.gafadurahuette.li/

Zum Ziel, Berggasthof Sücka: https://www.suecka.li/

Ausrüstung

Für die mehrtägige Bergtour unbedingt festes Schuhwerk, Regenzeug und ausreichend Getränke, sowie Rucksackverpflegung für tagsüber mitführen. Empfohlen werden außerdem: Sonnenmilch, Teleskopstöcke, Helm, 1.-Hilfe-Set, Stirnlampe (Hütte, Notfall), Biwaksack.

Sicherheitshinweise

  • Die mehrtägige Tour, so insbesondere die heutige Etappe, beinhaltet mit dem beschriebenen Verlauf auch alpine Wanderwege mit weiß-blau-weißer Markierung. Das bedeutet, sie führen teilweise durch wegloses Gelände, über Schneefelder, Geröllhalden, durch Steinschlagrunsen oder durch Fels mit kurzen Kletterstellen. Bauliche Vorkehrungen beschränken sich allenfalls auf Sicherungen von besonders exponierten Stellen. Benutzer von Alpinwanderwegen müssen trittsicher, schwindelfrei und in guter körperlicher Verfassung sein. Sie müssen die Gefahren im Gebirge kennen.
  • Hinweis: Die Drei Schwestern können bei Schlechtwetter über den Via Alpina Red (Roter Weg) ostseitig auf normalem Wanderweg umgangen werden. Dadurch entfällt aber ein erlebnisreicher Teil der Tour.
  • Der Fürstensteig ist sehr Steinschlag- / Unwettergefährdet. Es wird daher empfohlen sich vor Tourenbeginn über eine eventuelle Streckensperrung beim Amt für Umwelt unter dem Reiter "Wanderwege" zu vergewissern: https://www.llv.li/#/1322/wanderwege.

Auf dem Weg entdecken

10€ Rabatt mit hey.bayern auf Outdooractive Pro und Pro+ sichern

Jetzt hier mehr erfahren oder gleich unseren Voucher Code nutzen um 10€ Rabatt zu erhalten (gültig bis 31.12.2021):

HEYOA10V