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Feuerwehr Freistadt
Quelle: ÖAV Sektion Freistadt, Autor: Gerd Simon
Beschreibung
Schwerpunkt der Beschreibung ist die Photovoltaik am Dach der Freistädter Feuerwehr. Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) legte den Grundstein für Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEG), in denen Gemeinden, Unternehmen und Bürger*innen der Region selbst erzeugten nachhaltigen Strom nutzen. Hergestellt wurde die Anlage mit einer Leistung von 26,64 kWp im Frühjahr 2022 von der Freistädter Firma neoom, die diese auch bis 2037 betreibt, ehe sie von der Stadtgemeinde Freistadt oder der Kommunal GmbH übernommen wird.
Die Stadt Freistadt in Oberösterreich nimmt jetzt eine Vorreiterrolle ein. Sie ist die erste Stadt in Österreich, welche ein grünes dezentrales Energiesystem auf kommunalen Dachflächen im Jahr 2020 beauftragt hat und damit auch die Grundlage für eine EEG gelegt hat. Dafür wird ein Großprojekt realisiert. An sieben Standorten werden die Dächer von Gemeindegebäuden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet, Speicher errichtet und die intelligente Energiemanagementsoftware NTUITY implementiert. Die sieben Anlagen erbringen zusammen eine Leistung von 656 kWp, die Speicher haben eine Kapazität von 134 kWh. Laut Gemeindeangaben werden damit rund 672.000 kWh/Jahr selbst erzeugt, 172 Tonnen CO2 gespart.
Als Berechnungsgrundlage für das Projekt wurden Gebäude von Kommunalvertrieb Hannes Pirker aus Sipbachzell analysiert, die realen Lastgänge erhoben, Wirtschaftlichkeitsanalysen unter Berücksichtigung von Förderungen erstellt und die Anlage dementsprechend ausgelegt, welche die Stadtgemeinde Freistadt OHNE Kapitaleinsatz nutzen kann. Sobald die gesetzliche Verordnung und die technischen Voraussetzungen vorhanden sind, will die Stadtgemeinde Freistadt mit einer EEG innerhalb der Gebäude der Stadt und der Kommunal GmbH der Stadtgemeinde Freistadt starten. Nach einer Evaluierungsphase möchte die Stadtgemeinde Freistadt prüfen, in wie weit man Freistädter Bewohner*innen sowie lokale Unternehmen miteinbeziehen kann. Die Speicherlösungen garantieren den integrierten öffentlichen Gebäuden den höchstmöglichen Eigenverbrauch und bilden die Grundlage, auf welcher man in der nächsten Phase auch einen Notbetrieb bei einem Blackout aufbauen kann. Somit sind grüne dezentrale Energiesysteme die Grundlage für eine passende Blackoutvorsorge.
Die Leistungen der Anlagen der Stadtgemeinde Freistadt im Detail (Stand 2022):
Bauhof Freistadt, Bockaustraße 12 – 81,77 kWp
Feuerwehr Freistadt, Prager Straße 14 – 26,64 kWp
Poly Freistadt, Brauhausstraße 9 – 44,4kWp
Volksschule 1 mit Sporthalle bei der Volksschule Freistadt, Stifterplatz 2 - 90,28 kWp
Volksschule 2 Freistadt, Brauhausstraße 9 – 35,52 kWp
Neue Mittelschule Freistadt, Bahnhofstraße 18 – 118,4 kWp
Tennishalle Freistadt, Eglsee 12 – 258,63 kWp
Stromverbrauch der Gemeinde Freistadt (Stand 2022):
Gemeindegebäude gesamt 830.000 kWh/Jahr
davon der größte Verbraucher: Badeanlage mit 280.000 kWh/Jahr
Stromverbrauch der Wasserversorgung ( Pumpwerke, Drucksteuerungsanlagen, etc.) 400.000 kWh/Jahr
Stromverbrauch der Abwasserbeseitigung (Kanalpumpwerke) 2.724 kWh / Jahr
Stromverbrauch der Parkscheinautomaten 3.330 kWh/Jahr
Stromverbrauch der Stadtgemeinde Freistadt insgesamt: 1.560.000 kWh