Schwierigkeit |
mittel
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Aufstieg
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3456 hm |
Abstieg
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3346 hm |
Tiefster Punkt | 1049 m |
Höchster Punkt | 2845 m |
Dauer
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19:15 h |
Strecke
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38,3 km |
Die Kasseler Route
Quelle: DAV Sektion Berlin, Autor: Esther Reuß
Die Tour
Eine wunderschöne Wanderung von der Kasseler Hütte im Zillertal zur Kasselerhütte im Reintal. Eine Tour nach Idee und Planung von Winfried Klug, DAV Sektion Kassel.
Der in Vergessenheit geratene Schmugglerweg wurde im Jahr 2013 von Mitgliedern der Alpenvereine Südtirols, der Sektionen Ahrntal und Sand in Taufers, und des Deutschen Alpenvereins, Sektion Kassel, in Zusammenarbeit wiederbelebt.
Die durchgehend „rot-weiß-rot“ markierte Tour beginnt an der Kasseler Hütte, wo Hüttenwirt Martin Gamper und seine Frau Monika Sie von der Ankunft bis zum Frühstücksbüffet, einschließlich eines speziellen Wetterberichtes für den Zillertaler Hauptkammes, verwöhnen und führt zunächst über eine einfache Trittspur in Richtung Stillupgletscher. Durch Klimaveränderung ist von Diesem jedoch nur noch ein See übrig, welcher nach einem Steinmann westlich umgangen wird. Jetzt steigt man weiter durch schroffer werdendes Blockwerk zum Keilbachjoch auf 2847 m über NN, über welches die Grenzlinie zwischen Tirol und Südtirol verläuft. Am „Gipfelkreuz“ des Joches angelangt, kann man eine grandiose Aussicht genießen. Dreht man sich in Richtung Norden, so reicht der Blick bis zu den Ötztalern. Im Süden kann man den gesamten Naturpark Rieserferner mit Hochgall und Schneebigem Nock überblicken. Dahinter ist auch die lange Kette der Dolomiten zu sehen. Wer vom Joch zusätzlich den leichten Zustieg zur Gfallenspitze nicht scheut, wird mit toller Aussicht auf die Hohen und Niederen Tauern belohnt.
Zurück am Keilbachjoch, beginnt nun der lange Abstieg Richtung Süden nach Steinhaus. Hierzu ist Kondition und langer Atem von Vorteil, denn es gilt immerhin rund 1800 Höhenmeter abzusteigen. Anfangs ist stellenweise noch leichte Kletterei gefordert, jedoch erspart die neue Markierung die Suche nach dem einfachsten Weg durch das naturbelassene Gelände. Je weiter man sich aber vom Joch entfernt, umso flacher und leichter wird das Gelände. Und ist erst einmal das Keilbachmoos auf 1984 m über NN erreicht, so hat man den schwierigsten Tourenteil bewältigt. An der Golseralm kann man zwischen zwei Abstiegsvarianten wählen. Entweder man geht auf dem Weg Nr. 4 über die Keilhöfe nach Steinhaus oder man steigt über die Holzerböden Jausenstation nach Steinhaus ab. Von Steinhaus (dem alten Bergbauort mit Museum) führt der erneute Aufstieg auf dem Weg Nr. 33 zum Joch auf 2510 m über NN. Wer will kann für die ersten 400 Höhenmeter die ganzjährig betriebene Bergbahn bis zur Kristallalm benutzen. Im Zustieg zum Klaussee liegen drei bewirtschaftete Almen, die örtliche Spezialitäten anbieten. Am See selbst empfiehlt sich eine Rast mit Rückblick über Steinhaus ins Keilbachtal. Der weitere Aufstieg zum Joch führt über leichtes Blockwerk auf den heutigen Hochpunkt. Weiter geht es nach Westen entlang der Südflanke des Rauchkofel. Bei gutem Wetter lohnt sich hier eine Überschreitung. Der folgende Gratweg zum Obersteiner Holm ist ein Aussichtsweg wie aus dem Bilderbuch. Ein scharfer Richtungswechsel nach Osten mit Abstieg auf 2000 m über NN und die in ursprünglichem Zustand erhaltene Almlandschaft im Pojental ist erreicht. In dieser heute seltenen Schönheit ist Verweilen angesagt. Nach der Pause wechselt man auf den Weg Nr.33A und steigt zum Ahornacher Jöchel auf. Hier eröffnen sich erste Ausblicke auf die Rieserferner Gruppe. Es folgt ein Naturweg zwischen 2000 und 2200 m über NN, vorbei an den Schlafhäusern (Zustieg zum Moosstock) über den Moosplatz und Sauwipfel zur Mayerhofer Alm. Dieser Teil des Weges trug früher, laut der Bevölkerung noch heute, zu Recht die Bezeichnung Vegetationsweg. Von hier erfolgt der Abstieg zum Weg Nr. 10 der bei einem faszinierenden Marterl erreicht wird. Achtung Orchideenfreunde: Hier stehen sie großflächig bis in die üppig bunten Heuwiesen, welche den Wanderer bis nach Rein hinunter begleiten. Rein, ein schöngelegener Talort auf ca. 1600 m über NN ist wie geschaffen für Menschen die einen Bergurlaub ohne großen Rummel suchen. Was folgt ist ein Genussaufstieg zur Kasseler Hütte - Rifugio Roma, erbaut durch die Alpenverein Sektion Kassel, eingeweiht am 24. Juli 1895 und trotz aller Wirren im 20. Jahrhundert im Originalzustand erhalten, wo der Hüttenwirt Arnold Seeber und seine Frau Silvia die Gäste verwöhnen.
Die beteiligten Sektionen wünschen allen Nutzern dieser „neuen“ alten Verbindung eine schöne Tour mit tollen Ausblicken!
Info
Karte
Details
Kondition
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Beste Jahreszeit
Wegbeschreibung
Start
Kasseler Hütte, Zillertal
Ziel
Kasselerhütte - Rifugio Roma, Reintal
Anreise
Öffentliche Verkehrsmittel
Anreise Kasseler Hütte im Zillertal:
Mit der Bahn über München nach Jenbach, dann mit der Zillertalbahn bis Mayrhofen; weiter mit Kleinbus in den Stillupgrund zur Grüne-Wand-Hütte und Aufstieg zur Hütte.
Anreise Kasselerhütte im Reintal:
Mit der Bahn über München nach Franzensfeste und weiter mit der Regionalbahn bis Bruneck. Von hier aus mit dem Bus über Sand in Taufers nach Rein und Aufstieg zur Hütte.
Weitere Informationen
Zwischenabstiege und Übernachtungsmöglichkeiten:
1. In Steinhaus
2. a) In Pojen (Roanerhof) - Abstieg (Nr. 33) von der Pojer Alm, 1h15'; Aufstieg am nächsten Tag 1h30'
oder
b) in Ahornach - Abstieg (Nr. 10B) von den Schlafhäusern, 1h; Aufstieg am nächsten Tag 1h30'
3. In Rein
Sicherheitshinweise
Bitte unbedingt beachten:
Der Winterraum der Kasseler Hütte ist wegen Umbauarbeiten / Erweiterungsbau in der Wintersaison 2022/2023 geschlossen.
Schlechtwetterumgehung der Durreckgruppe :
Ab Kristallalm und Almboden über die Wege 7, 7a, dann 11b und 6a bis Obersteiner, im Anschluss weiter auf den Wegen 10a, 11 und 10b über Pojen und Ahornach zu den Schlafhäusern.